Der Fraktionschef sorgt für den Zusammenhalt
Im Bundestag sitzen Politiker, die von den Bürgern des Landes gewählt wurden. Meist arbeiten sie in Gruppen zusammen, man nennt sie Fraktionen. Hier erfährst du mehr
Gemeinsam ist man oft stärker als allein. Das gilt auch für die Politiker im Deutschen Bundestag. Sie bilden das Parlament von Deutschland. Die Politikerinnen und Politiker dort wurden von den Bürgern des Landes gewählt. Sie werden auch Abgeordnete genannt. Für ihre Arbeit im Parlament schließen Abgeordnete sich in der Regel bestimmten Gruppe an. Diese Gruppen nennt man Fraktionen.
Der Vorteil dabei: Man kann als Gruppe mehr erreichen. Als Fraktion können die Politiker im Parlament zum Beispiel gemeinsam einen Vorschlag für ein neues Gesetz machen. Abgeordnete, die zu keiner Fraktion gehören, können das nicht. In einer Fraktion sind meist Politiker, die zur selben Partei gehören und ähnliche Ansichten haben. Das heißt aber nicht, dass man sich immer einig ist. Manchmal kommt es vor, dass Abgeordnete derselben Fraktion bei Abstimmungen im Parlament nicht so stimmen wollen wie die meisten anderen Mitglieder der Gruppe. Das ist auch erlaubt.
Hier kommt dann der Chef der Fraktion ins Spiel: der oder die Fraktionsvorsitzende. Denn: Für eine Fraktion ist es natürlich besser, wenn sie möglichst einstimmig stimmt. Also: alle für oder gegen etwas.
Weiß der Fraktionschef, dass jemand aus der Gruppe anders stimmen will als der Rest, redet er mit diesem Politiker und versucht, ihn zu überzeugen. Der Fraktionschef soll also dafür sorgen, dass die Fraktion zusammenhält.
Die Fraktionsvorsitzenden sind es auch, die häufig im Fernsehen zu sehen sind und dann die Ansichten ihrer Gruppe präsentieren. Dieser Job ist in der Politik sehr wichtig. Wer Chef oder Chefin einer Fraktion ist, das wählen die Fraktionsmitglieder.
Gestern stand diese Wahl bei der Fraktion der Union an. In dieser Gruppe haben sich die Bundestagsabgeordneten der Parteien CDU und CSU zusammengeschlossen. Darüber hinaus gibt es zurzeit noch fünf weitere Fraktionen im Deutschen Bundestag. (dpa)