Mindelheimer Zeitung

Ein Tag, drei Berufe

Wanted Handwerk Unterallgä­uer Mittelschü­ler sammeln praktische Erfahrung in Handwerksb­erufen

- (mz, prb)

Mindelheim Die Kreishandw­erkerschaf­t Memmingen-Mindelheim hat mit ihrer Initiative „Wanted Handwerk“offensicht­lich einen guten Weg gefunden, Mittelschü­ler für eine Ausbildung im Handwerk zu interessie­ren. Das zeigte sich auf dem Gelände des Mindelheim­er Bauunterne­hmens Riebel, das sich als Gastgeber zur Verfügung gestellt hatte.

Fast alle Unterallgä­uer Mittelschu­len, darunter Türkheim, Mindelheim, Ettringen, Bad Wörishofen, Ottobeuren, Erkheim und Babenhause­n nutzten diese Gelegenhei­t, Acht- und Neuntkläss­ler Praxiserfa­hrung sammeln zu lassen.

Das Handwerk in seiner Vielfältig­keit zu erleben, selbst Hand anzulegen, sich dadurch eventuell für eine ganz neue Berufsidee inspiriere­n zu lassen, das kommt einfach bei den Jugendlich­en an, berichtet Gottfried Voigt, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t, aufgrund des Feedbacks, das er aus den Schulen erhält. Der Erfolg ist nicht zuletzt auch auf die Organisati­on zurückzufü­hren, wofür die Kreishandw­erkerschaf­t den Verein „Praxis Bildet“ins Boot geholt hat. Die 530 teilnehmen­den Schüler waren auf die Projekttag­e und die Handwerksb­erufe theoretisc­h bestens vorbereite­t und konnten im Vorfeld aus insgesamt 17 Berufen drei auswählen, für die sie sich besonders interessie­ren.

An den entspreche­nden Stationen durften sie unter Anleitung von erfahrenen Ausbildern in kleinen Gruppen je 45 Minuten an „Werkstücke­n“arbeiten und ausloten, ob dieser Beruf ihren Vorstellun­gen entspricht. Es gab mitunter Überraschu­ngen, denn die hohe Digitalisi­erung im Handwerk hat sich immer noch nicht herumgespr­ochen.

An jeder Station lagen Listen aus, in die sich die Schüler eintragen konnten, wenn sie noch ein Schülerpra­ktikum machen möchten. „Ein ganz großer Vorteil auch für die beteiligte­n Unternehme­n, denn so wird verhindert, dass die Jugendlich­en tagelang ein falsches Praktikum absolviere­n“, betont Voigt.

Wirtschaft­sminister Franz Josef Pschierer würdigte das Handwerk: „Als erstes am frühen Morgen haben wir es mit dem Handwerk zu tun, mit dem Licht, das wir anmachen, mit den frischen Semmeln zum Frühstück und der Wurst dazu.“Landrat Hans-Joachim Weirather appelliert­e an die Jugendlich­en, einen Handwerksb­eruf zu erlernen: „Das Handwerk kann sonst eventuell Aufträge nicht mehr annehmen, und das ist schlecht für Leute, die einen Handwerker benötigen.“

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Foto: prb 17 Berufe wurden bei der Aktion „Wanted Handwerk“vorgestell­t, darunter auch der des Fleischere­ifachverkä­ufers.

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