Wertmarken statt Jahreskarten
Hallenbad Verband hält trotz Kritik an neuen Eintrittspreisen im Buchloer Hallenbad fest
Buchloe Nach zwei Jahren Sanierung und Umbau scheint sich die Hallenbadbaustelle nun wirklich in der Endphase zu befinden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im November den Probebetrieb aufnehmen können und quasi als kleines Nikolausgeschenk offiziell eröffnen werden“, sagte Bürgermeister Josef Schweinberger in der jüngsten Sitzung des Mittelschulverbands, ergänzte aber, „dass jetzt wirklich nix mehr passieren darf“.
Eigentlich sollte die über fünf Millionen Euro teure Renovierung bereits vor einem Jahr abgeschlossen sein. Nach mehreren Problemen vor allem mit zwei auswärtigen Firmen unter anderem wegen der Fassade ist es immer wieder zu Verzögerungen gekommen. „Jetzt ist die Fassade fertig“, berichtete Schweinberger. Im Inneren seien die Fliesenleger am Werkeln. Peu à peu gehe es Richtung Neueröffnung.
Im Mittelpunkt der Sitzung, in deren Vorfeld ein nicht öffentliches Gespräch mit einigen Bürgern, die regelmäßig schwimmen gehen, stattgefunden hat, stand allerdings die Festlegung von Rabatten. Als der Verband im Sommer die neuen (höheren) Eintrittspreise für das Hallenbad festgelegt hat (siehe Infokasten), hatte sich einiger Widerstand in der Bevölkerung geregt. Unter anderem waren die Jahresund Zehnerkarten abgeschafft worden, was vor allem Stammgäste verärgerte, die dadurch keine Vergünstigungen mehr bekommen hätten. Verbandsvorsitzender Schweinberger berichtete, dass die Anzahl der bisher in Buchloe verkauften Jahreskarten relativ gering gewesen sei.
In vergleichbaren Bädern werde Besuchern der Erwerb von sogenannten Wertkarten mit einem entsprechenden Rabatt eingeräumt. Eine derartige Vergünstigung könnte auch in Buchloe umgesetzt werden, die technischen Voraussetzungen seien bei dem neuen Kassensystem gegeben.
Die Verwaltung hat die Gewährung von folgenden Rabattstaffeln beim Kauf von Wertmarken vorgeschlagen – und die Verbandsmitglieder beschlossen diese einstimmig: 50 Euro Wertmarke, fünf Prozent Rabatt, 2,50 Euro Ersparnis; 100 Euro Wertmarke, zehn Prozent Rabatt, zehn Euro Ersparnis; 200 Euro Wertmarke, 20 Prozent Rabatt, 40 Euro Ersparnis.
„Wenn ein Erwachsener drei Stunden schwimmen geht, bekommt er auf den Eintrittspreis von sechs Euro einen Nachlass von 1,20 Euro, wenn er die 200-Euro-Wertmarke hat. Er zahlt dann also 4,80 Euro“, rechnete Schweinberger vor. Dies komme vor allem den Vielschwimmern entgegen. Allerdings dürfe man im Sinne der Gleichbehandlung Rabatte nicht auf einen speziellen Personenkreis eingrenzen. Die Rabattmarken kann jeder Besucher kaufen.
Im Gegensatz zu den Jahreskarten verfielen die Wertmarken auch nicht zum Ende der Hallenbadsaison, sondern könnten im nächsten Jahr weiter genutzt werden, erläuterte Geschäftsstellenleiter Arthur Salger. Und: Die Wertmarken sind im Gegensatz zu den Jahreskarten übertragbar – an andere Familienmitglieder, Freunde und auch Bekannte.
Herbert Barthelmes legte in der Sitzung den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrechnung 2017 vor, in der sich natürlich die Sanierung ebenfalls massiv niederschlägt. Der Schuldenstand habe sich von 2,9 Millionen Euro Anfang 2017 auf 4,1 Millionen Euro Ende des Jahres erhöht – „und er wird heuer weiter steigen“, sagte er. „Wir werden diese Schulden in den nächsten 30 Jahren über die normale Umlage abbezahlen“, ergänzte Schweinberger. Und die Leute, die dann im Amt sind, dürften sich dann mit der nächsten Sanierung beschäftigen. „So ist das einfach.“Die Mitglieder haben dem Verbandsvorsitzenden uneingeschränkt die Entlastung erteilt.
Waals Dritter Bürgermeister Ulrich Wagner wird dem Mittelschulverband künftig nicht mehr angehören, da die Zahl der Mittelschüler aus dem Singoldmarkt gesunken ist.