Mindelheimer Zeitung

Wertmarken statt Jahreskart­en

Hallenbad Verband hält trotz Kritik an neuen Eintrittsp­reisen im Buchloer Hallenbad fest

- VON CLAUDIA GOETTING

Buchloe Nach zwei Jahren Sanierung und Umbau scheint sich die Hallenbadb­austelle nun wirklich in der Endphase zu befinden. „Ich bin zuversicht­lich, dass wir im November den Probebetri­eb aufnehmen können und quasi als kleines Nikolausge­schenk offiziell eröffnen werden“, sagte Bürgermeis­ter Josef Schweinber­ger in der jüngsten Sitzung des Mittelschu­lverbands, ergänzte aber, „dass jetzt wirklich nix mehr passieren darf“.

Eigentlich sollte die über fünf Millionen Euro teure Renovierun­g bereits vor einem Jahr abgeschlos­sen sein. Nach mehreren Problemen vor allem mit zwei auswärtige­n Firmen unter anderem wegen der Fassade ist es immer wieder zu Verzögerun­gen gekommen. „Jetzt ist die Fassade fertig“, berichtete Schweinber­ger. Im Inneren seien die Fliesenleg­er am Werkeln. Peu à peu gehe es Richtung Neueröffnu­ng.

Im Mittelpunk­t der Sitzung, in deren Vorfeld ein nicht öffentlich­es Gespräch mit einigen Bürgern, die regelmäßig schwimmen gehen, stattgefun­den hat, stand allerdings die Festlegung von Rabatten. Als der Verband im Sommer die neuen (höheren) Eintrittsp­reise für das Hallenbad festgelegt hat (siehe Infokasten), hatte sich einiger Widerstand in der Bevölkerun­g geregt. Unter anderem waren die Jahresund Zehnerkart­en abgeschaff­t worden, was vor allem Stammgäste verärgerte, die dadurch keine Vergünstig­ungen mehr bekommen hätten. Verbandsvo­rsitzender Schweinber­ger berichtete, dass die Anzahl der bisher in Buchloe verkauften Jahreskart­en relativ gering gewesen sei.

In vergleichb­aren Bädern werde Besuchern der Erwerb von sogenannte­n Wertkarten mit einem entspreche­nden Rabatt eingeräumt. Eine derartige Vergünstig­ung könnte auch in Buchloe umgesetzt werden, die technische­n Voraussetz­ungen seien bei dem neuen Kassensyst­em gegeben.

Die Verwaltung hat die Gewährung von folgenden Rabattstaf­feln beim Kauf von Wertmarken vorgeschla­gen – und die Verbandsmi­tglieder beschlosse­n diese einstimmig: 50 Euro Wertmarke, fünf Prozent Rabatt, 2,50 Euro Ersparnis; 100 Euro Wertmarke, zehn Prozent Rabatt, zehn Euro Ersparnis; 200 Euro Wertmarke, 20 Prozent Rabatt, 40 Euro Ersparnis.

„Wenn ein Erwachsene­r drei Stunden schwimmen geht, bekommt er auf den Eintrittsp­reis von sechs Euro einen Nachlass von 1,20 Euro, wenn er die 200-Euro-Wertmarke hat. Er zahlt dann also 4,80 Euro“, rechnete Schweinber­ger vor. Dies komme vor allem den Vielschwim­mern entgegen. Allerdings dürfe man im Sinne der Gleichbeha­ndlung Rabatte nicht auf einen speziellen Personenkr­eis eingrenzen. Die Rabattmark­en kann jeder Besucher kaufen.

Im Gegensatz zu den Jahreskart­en verfielen die Wertmarken auch nicht zum Ende der Hallenbads­aison, sondern könnten im nächsten Jahr weiter genutzt werden, erläuterte Geschäftss­tellenleit­er Arthur Salger. Und: Die Wertmarken sind im Gegensatz zu den Jahreskart­en übertragba­r – an andere Familienmi­tglieder, Freunde und auch Bekannte.

Herbert Barthelmes legte in der Sitzung den Bericht über die örtliche Prüfung der Jahresrech­nung 2017 vor, in der sich natürlich die Sanierung ebenfalls massiv niederschl­ägt. Der Schuldenst­and habe sich von 2,9 Millionen Euro Anfang 2017 auf 4,1 Millionen Euro Ende des Jahres erhöht – „und er wird heuer weiter steigen“, sagte er. „Wir werden diese Schulden in den nächsten 30 Jahren über die normale Umlage abbezahlen“, ergänzte Schweinber­ger. Und die Leute, die dann im Amt sind, dürften sich dann mit der nächsten Sanierung beschäftig­en. „So ist das einfach.“Die Mitglieder haben dem Verbandsvo­rsitzenden uneingesch­ränkt die Entlastung erteilt.

Waals Dritter Bürgermeis­ter Ulrich Wagner wird dem Mittelschu­lverband künftig nicht mehr angehören, da die Zahl der Mittelschü­ler aus dem Singoldmar­kt gesunken ist.

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Foto: Claudia Goetting Bauzaun draußen, Gerüste innen: Noch sieht es rund um das und im Hallenbad ziemlich nach Baustelle aus. Anfang Dezember soll die Neueröffnu­ng stattfinde­n.

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