Kunstraub: Bilder von Mauro Bergonzoli gestohlen
Unbekannte haben zwei Venedig-Bilder des Tiefenrieder Künstlers im Wert von insgesamt knapp 26 000 Euro aus der aktuellen Ausstellung am Irschenberg gestohlen. Bislang fehlt von ihnen jede Spur
Tiefenried/Irschenberg Rund 30 Bilder des Tiefenrieder Künstlers Mauro Bergonzoli sind seit September in der Dinzler-Kaffeerösterei am Irschenberg zu sehen – doch seit der Nacht auf Donnerstag sind es zwei weniger: Unbekannte haben die beiden farbkräftigen VenedigBilder gestohlen – von ihnen fehlt bislang jede Spur. Der Wert der Acrylbilder liegt laut Franziska Gräfin Fugger-Babenhausen, Bergonzolis Ehefrau und Managerin, bei rund 12 800 Euro pro Bild.
Sie glaubt, dass es sich bei den Dieben um Profis gehandelt haben muss. „Die Werke sind groß, 80 Mal 120 Zentimeter jede Leinwand, und die von so hoch oben zu entfernen und dann damit zu verschwinden, ohne gesehen zu werden, ist nicht einfach“, sagt sie.
Ihr Mann, der 52-jährige italienische Künstler Mauro Bergonzoli, hat das Gefühl, dass die Tat geplant war, eventuell von jemandem, der die Werke vorher gesehen hat und dann jemanden geschickt hat, sie zu entfernen. „Die Werke sind wunderschön, waren auch schon in ein paar Ausstellungen in der Vergangenheit zu sehen“, sagt die Gräfin – etwa in der Ausstellung „Bergonzoli in Bavaria“im Bayerischen Natio- nalmuseum in München 2016 und in der Venedig-Lounge der Fürst Fugger Privatbank in Augsburg.
In der Kaffeerösterei am Irschenberg hingen die Bilder im Rahmen der Ausstellung „Art and Coffee“seit Anfang September. Am Donnerstagabend wurden sie offenbar noch von Mitarbeitern gesehen, schildert die Gräfin. Am nächsten Morgen seien da nur noch die Haken an der Wand gewesen.
Sie selbst finde den Vorfall schockierend und unglaublich und frage sich immer, wo die Werke jetzt seien, sagt Franziska Gräfin FuggerBabenhausen. „Wer schaut sie gerade an? Reisen sie irgendwo hin?“Die Diebe hätte es gezielt auf die Venezia-Gemälde abgesehen, die weiter oben an der Wand hingen. „Da kann man nur mit Leiter hin beziehungsweise muss richtig hochkraxeln.“
Womöglich sind der Dieb oder die Diebe auf eine Couch gestiegen, die offenbar unter den Bildern stand, erklärt ein Sprecher der zuständigen Polizeiinspektion Miesbach auf Anfrage der
Mindelheimer Zeitung.
Die Ermittlungen seien schwierig, weil es in diesem Bereich des Gebäudes keine Videoüberwachung gebe und die Räume offen zugänglich waren.
Neben dem Café gibt es in der Kaffeerösterei auch Tagungsräume, in denen nach Aussage der Polizei an jenem Abend Veranstaltungen stattgefunden haben. „Es war bis circa 22.30 Uhr offen“, so ein Polizeisprecher. Er denkt, dass die Diebe in diesem Zeitraum zugeschlagen haben. In einem nächsten Schritt will die Polizei vorhandene Videos analysieren. Bergonzolis andere Bilder sind derweil noch bis 20. November in Irschenberg zu sehen.