Mindelheimer Zeitung

„Beerdigung im Abwasseroh­r“

Bad Wörishofen­s Pfarrer Andreas Hartmann kritisiert das neue Urnenfeld auf dem Friedhof

- VON MARKUS HEINRICH

Auf dem Friedhof von Bad Wörishofen entsteht derzeit ein neues Grabfeld für Urnen. Unsere Zeitung hatte darüber jüngst berichtet. Bad Wörishofen­s Pfarrer Andreas Hartmann kritisiert das Bauwerk nun in scharfer Form. Er spricht in einer Stellungna­hme von „Beerdigung im Abwasserro­hr“. Hintergrun­d: Im Gräberfeld werden Kunststoff­rohre eingelasse­n, in welche die Urnen später beigesetzt werden sollen.

„Wer aufmerksam auf dem Friedhof unterwegs ist, der kann erkennen, dass in Zukunft die Urnen in Abwasserro­hren versenkt werden“, sagt dazu Pfarrer Hartmann. In jedem Rohr der neuen Grabanlage sei Platz für zwei aufeinande­rgestapelt­e Urnen.

„Die Rohre erleichter­n später die Beisetzung der Urnen, da nicht jedes Mal neu gegraben werden muss“, hatte Bad Wörishofen­s Ordnungsam­tsleiter Jan Madsack gegenüber unserer Zeitung erläutert.

Bad Wörishofen­s Pfarrer Hartmann sagt dazu nun: „Ich könnte keine Nacht mehr schlafen, wenn ich wüsste, dass sich die Asche meiner lieben Angehörige­n in einem orangen Kunststoff­rohr befindet, das für Fäkalien konstruier­t wurde.“

Die nun in Bad Wörishofen umgesetzte Anlage nennt sich „Nichtanony­me Urnengraba­nlage“. Sie wurde dem Stadtrat laut Ordnungsam­tsleiter Madsack im September 2017 vorgestell­t.

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Foto: Markus Heinrich Mit dem neuen Grabfeld für Urnen ist Bad Wörishofen­s Pfarrer Andreas Hartmann überhaupt nicht einverstan­den.
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Foto: Kaya Per Telefon wollen Betrüger in Bad Wörishofen Geld erbeuten. Bad Wörishofen

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