Bayern baut sich zu
Verbrauch Jeden Tag verschwinden rund 17 Fußballfelder an freien Flächen
Fürth Straßen, Wohnungen, Supermärkte, Parks und Flughäfen brauchen Platz – dafür wurde im vergangenen Jahr in Bayern täglich deutlich mehr Fläche verbraucht als 2016. Im Schnitt 11,7 Hektar Fläche pro Tag, was fast der Größe von 17 Fußballfeldern entspricht, wie das Statistische Landesamt in Fürth mitteilte. Im Vorjahr lag der Flächenverbrauch pro Tag bei 9,8 Hektar.
Das Landesamt betonte, dass der Flächenverbrauch nicht mit einer Versiegelung der Landschaft gleichzusetzen sei. Siedlungs- und Verkehrsflächen umfassten demnach auch zahlreiche Grün- und Freiflächen. 36 Prozent der im vergangenen Jahr verbauten Fläche wurden für Wohnbau sowie als Industrieund Gewerbegebiete genutzt. Verkehrsflächen – darunter Straßen, Plätze, Zugstrecken und Flughäfen – machten rund 39 Prozent aus. Den höchsten Flächenverbrauch in nur einem Jahr zählten die Statistiker mit 1332 Hektar in Oberbayern. In Oberfranken waren es 207 Hektar, der geringste Wert aller Regierungsbezirke. In Schwaben waren es 701 Hektar.
Der Grünen-Fraktionschef im Landtag, Ludwig Hartmann, sprach von einer zunehmenden Zerstörung der bayerischen Natur und gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Schuld an der Entwicklung. Er habe wichtige Regelungen der Landesplanung aufgeweicht und so die „ungebremste Ausweisung von Gewerbegebieten überall im Land vorangetrieben“. Florian von Brunn, Umweltpolitiker in der SPD-Landtagsfraktion, forderte: „Das hemmungslose Zubauen muss gestoppt werden.“Es brauche eine geordnete Landesplanung. Er warte gespannt auf die Vorschläge der neuen Staatsregierung.