Kämpfer für Kneipp und Kneippstadt
Ludwig Scharpf hat in Bad Wörishofen Spuren hinterlassen. Für seinen Einsatz erhielt er das Bundesverdienstkreuz
Bad Wörishofen An ihm hätte Pfarrer Kneipp wohl seine Freude gehabt: Voller Einsatz für das Gesundheitswesen, vor allem für Kneipp, nie um ein deutliches Wort verlegen, nicht unterzukriegen – Ludwig Scharpf wurde jetzt 75 Jahre alt und kann zufrieden zurückblicken.
Der Jubilar setzte sich 42 Jahre lang im Stadtrat von Bad Wörishofen für die Entwicklung der Kneippstadt ein, bewarb sich einst fürs Bürgermeisteramt und war Zweiter Bürgermeister. Für seine Verdienste um die Kommunalpolitik und das Gesundheitswesen verlieh ihm der damalige Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Ludwig Scharpf trat 1976 dem Stamm-kneipp-verein bei, war dort von 1982 bis 2004 Vorsitzender. Der Aufbau einer Kneipp-datenbank mit über 800 Titeln und die Fortentwicklung der Kneipp-therapie fallen in seine Amtszeit. Doch damit nicht genug. Von 1997 bis 2005 wirkte Scharpf als Vizepräsident des Kneipp-bundes, der größten Gesundheitsorganisation in Deutschland.
In Bad Wörishofen gehörte Scharpf zu den erfahrensten Stadtratsmitgliedern. Von 1990 bis 1996 war er zudem Zweiter Bürgermeister.
Auch im Kreisrat brachte sich Scharpf ein, etwa als Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.
Auch nach dem Ende seiner langen kommunalpolitischen Laufbahn bringt sich der Träger der Bürgermedaille gerne ein, immer dann, wenn er eine Möglichkeit sieht seine Stadt nach vorn zu bringen. Da ist ihm wohl auch die Vergangenheit Verpflichtung, denn Scharpf entstammt einer Familie, welche die Geschichte der Stadt über Jahrhunderte mitgeprägt hat. Ein Teil des Stammsitzes, der Geberle-hof gegenüber des Gasthofs Adler, steht sogar noch, trotz eines Feuers in den 1950er Jahren. Scharpf selbst wuchs direkt am Klosterhof auf. Die Geschichte seiner Familie kann der Hobby-ahnenforscher bis zu Frundsbergs Zeiten zurückverfolgen.