Rückblick voller Freude und Stolz
KLB Die ehemaligen Verantwortlichen des Katholischen Landvolkes zogen bei ihrem Treffen in Türkheim eine zufriedene Bilanz
Türkheim Sie können es kaum fassen, was sie während ihrer Jahrzehnte beim Katholischen Landvolk (KLB) alles bewegt haben, die ehemaligen Verantwortlichen im Dekanat Mindelheim. Bei ihrem Treffen in Türkheim zogen sie eine Erfolgsbilanz, für sich persönlich und für die Region.
Entwickelt hat sich die Katholische Landvolkbewegung aus der 1948 gegründeten Katholischen Landjugendbewegung in Bayern. Damals, im April 1947 wurde Dr. Emmeran Scharl durch Kardinal Michael von Faulhaber beauftragt, die Jugendarbeit auf dem Land zu erneuern. Scharl verfasste zunächst „Werkbriefe“und ab 1948 auch die Zeitschrift „Der Pflug“.
Auf der Rückfahrt einer Romreise im November 1951 machten Scharl und Jugendliche in Sachseln (Schweiz) eine Pause und entdeckten ihren künftigen Patron „Bruder Klaus“. Auch für das Landvolk wurden Bruder Klaus und seine Frau Dorothee zu Vorbildern.
Begeistert war auch Hans Mayer und ließ sich von der LandjugendLeidenschaft anstecken. Von 1962 an war er zwei Jahre Kreisvorsitzender in Mindelheim, ab 1969 Vorsitzender im Dekanatsrat und ab 1976 Mitglied im Diözesanrat. Auch beim Katholischen Landvolk leitete er von 2000 bis 2012 das Dekanat.
Nach seiner landwirtschaftlichen Lehre und der Ackerbauschule in Landsberg schloss er eine Lehre zum Bankkaufmann an. All seine Arbeit als Landjugendreferent, seine Ausbildungen und Reisen halfen ihm, als künftigen Landvolk-Geschäftsführer.
Gemeinsam mit den Gruppen vor Ort entstanden die „Aktion Minibrot“, die „Bäuerliche Familienberatung“, die „Bruder-Klaus Fußwallfahrt“und die Stiftung „Solidarisches Landvolk“. Ab 1966 seien speziell für die landwirtschaftliche Jugendarbeit mit ihm die „Grünen Kreise“entstanden.
Die ehemaligen Rundenverantwortlichen aus Mindelheim zeigten rückblickend, wie sich ihr Leben durch die Jugendkontakte nach Frankreich, Aktionen und Glaubenserlebnisse prägte. Nicht ohne Stolz erinnerten sie sich an ihre Initiativen, wie die Dorfhelferinnenstationen und Betriebshelfereinrichtungen ab 1957. Auch politisch engagierten sich die KLB-Mitarbeiter für die Unterallgäuer „Leitbildstudie“1992. Ein besonders tragendes Projekt wurde die Bruder Klaus Friedenskrypta in Ottobeuren ab 1985. Bedeutsam zum Erhalt der Dorfwirtschaften wurde die „Kartoffeltour ländlicher Gastwirte“2000.
Bis heute wirke seit 1987 die „Aktion Hoffnung“durch Initiative des Landvolks, in der Gebrauchtkleider gesammelt werden. Ebenso aktuell seien die „Unterallgäuer Landvolktage“, beginnend 1974. Die mehrteiligen Landfrauenseminare im Unterallgäu seien weiterhin beliebt.
Damit, so Hans Mayer und die Ehemaligen, bleibe das Landvolk ein bedeutender Bildungsträger in der Region. Als wünschenswert sehen die Ehemaligen, dem Verband weiter neue Impulse zu geben.
Vermehrt sollen Familien und junge Erwachsene nach ihrer Landjugendzeit angesprochen werden, das Katholische Landvolk zu stärken.