Brexit trifft vor allem Bayern
Einbußen bis zu 1,4 Milliarden Euro
München Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU wird Bayern etwas härter treffen als das übrige Deutschland. Das sagt das ifo-Institut in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie für die Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern voraus. Grund sind die enge Verknüpfung von bayerischer Auto- und Maschinenbauindustrie mit dem Vereinigten Königreich und der hohe Exportanteil der bayerischen Wirtschaft.
Einzelne Unternehmen sind in der Studie nicht genannt, aber insbesondere BMW ist durch seine Tochter Mini eng mit Großbritannien verbandelt. Die vollen Auswirkungen des Brexits auf die bayerische Wirtschaft werden laut Studie erst in einigen Jahren zu spüren sein, könnten dann jedoch je nach Szenario zwischen gut 530 Millionen und 1,4 Milliarden Euro jährlicher Einbußen bei der bayerischen Wirtschaftsleistung bedeuten.
Auch in Schwaben berichtet die Industrie- und Handelskammer, der Brexit komme den rund 500 regionalen Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen ins Vereinigte Königreich immer teurer zu stehen. Allein der Fahrzeugausstatter Sortimo aus Zusmarshausen im Kreis Augsburg, teilte mit, der Brexit habe die Firma bisher schon „einen höheren Millionenbetrag“gekostet.
Am härtesten wird jedoch Großbritannien selbst getroffen: Bei einem harten Brexit – einem EU-Austritt ohne Abkommen – würde die britische Wirtschaftsleistung um mehr als 40 Milliarden Euro pro Jahr sinken.