Van Morrisons starke Rückkehr
Die Ohren aufmachen und sich nur wundern, was der grantige Mann mit dem seltsamen Hut draufhat. Alle vier Monate haut Van Morrison ein neues Album raus. Jüngstes Beispiel: „The Prophet Speaks“. In 69 Minuten beschwört der 73-Jährige seine Jugend, als die Animals, Georgie Fame und seine eigene Band, die legendären Them, verrückt nach der Musik der schwarzen Amerikaner und dem Sound der
Vox- und Hammond-Orgel waren. Deren cremigen Klang besorgt hier wieder wie zuletzt Joey DeFrancesco. Und Dan Wilson liefert so altmodische wie brillante Jazz-Gitarrenläufe ab, derweil der Meister knurrt, heult und wie gehabt Silben im Stakkato vor sich her treibt. Im Mix aus R & B, Blues-Wehmut und einem wundersam zu musikalischem Eigenleben erweckten Barhocker fällt eines auf: Morrisons eigene Songs verbinden sich nahtlos mit Klassikern wie John Lee Hookers „Dimples“. ★★★★★
(Caroline/Universal)