Koo muss zum Asien-Cup
FCA-Koreaner trotz Rücktritts nominiert
Augsburg Wie schwer es ist, aus der Nationalmannschaft zurückzutreten, muss derzeit der Südkoreaner Ja-Cheol Koo vom FC Augsburg erfahren. Der 29-Jährige hatte eigentlich im Sommer bekannt gegeben, nicht mehr für sein Land spielen zu wollen, um sich voll auf die Vereinskarriere konzentrieren zu können. Der Mittelfeldspieler führte als Gründe damals die Reisestrapazen an, die ihn teilweise über den halben Erdball führen.
Doch ob ein Spieler nicht mehr für sein Land auflaufen darf, entscheidet in dem asiatischen Land offenbar nicht allein der Spieler selbst. Ein Rücktritt wird in der Kultur mitunter als Undankbarkeit ausgelegt. Und wer berufen wird, hat zu spielen. Das musste Koo erfahren, als sein Nationaltrainer Paulo Bento ihn im November für die Länderspiele gegen Usbekistan und Australien nominiert hatte.
Nun steht Koo zusammen mit seinem Landsmann und FCA-Mitspieler DongWon Ji erneut im Kader der Südkoreaner. Diesmal geht es um den Asien-Cup, der vom 5. Januar bis 1. Februar in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet.
Je nachdem, wie weit Südkorea kommt, wird das Duo für die Bundesligapartien gegen Düsseldorf (19. Januar), in Mönchengladbach (26. Januar) und gegen Mainz (3. Februar) ausfallen. Südkorea trifft in der Gruppenphase auf die Philippinen (7. Januar), Kirgisistan (11. Januar) sowie China (16. Januar). Das Finale des Asien-Cups findet am 1. Februar in Abu Dhabi statt.
Traditionell schneidet Südkorea beim Asien-Cup aber meistens gut ab: Bei der letzten Auflage des Turniers 2015 verlor das Team erst im Finale gegen Australien. Im Jahr 2011 wurde Koo Torschützenkönig und belegte mit seiner Mannschaft den dritten Platz. Dem FC Augsburg sind dabei die Hände gebunden. Wer nominiert wird, muss anreisen – allem Ärger zum Trotz.