Freude und Unmut über die Gelbe Tonne
Im neuen Jahr ist der Gelbe Sack Geschichte. Doch nicht alle sind vom neuen Holsystem überzeugt
Die Tage des Gelben Sacks im Landkreis Unterallgäu sind nun endgültig gezählt: Ab 1. Januar müssen die Bürger mit den bisher darin gesammelten Verpackungen nicht mehr zum Wertstoffhof fahren, sondern entsorgen Joghurtbecher, Dosen, Getränkekartons und dergleichen lose über eine Gelbe Tonne. Diese wird dann wie Restmüll-, Bio- oder Altpapiertonne vor der eigenen Haustür geleert. Bezahlen müssen sie für diesen Service nichts, wie Edgar Putz, Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises, betont. Die Tonnen wurden bereits ausgeliefert und werden ab Januar alle vier Wochen geleert.
Diese Ankündigung hat gemischte Reaktionen hervorgerrufen: Während die einen die Gelbe Tonne und damit den Wechsel vom bisherigen Bring- zu einem Holsystem für längst überfällig halten, sind andere skeptisch. Insbesondere die geplante vierwöchige Leerung sorgte für Unmut. Einige Bürger befürchten, dass die Tonne bereits nach zwei Wochen voll sein wird – und sie ihren Verpackungsmüll deshalb weiterhin zum Wertstoffhof bringen müssen.
Erfahrungen aus anderen Regionen zeigten laut Edgar Putz jedoch, dass es sich bewährt habe, die Tonne alle vier Wochen zu leeren und sie durchaus ausreiche. In einem Selbstversuch hat Putz getestet, wie viele Gelbe Säcke in die Tonne passen. Ergebnis: Die Gelben Säcke seines Fünf-Personen-Haushalts mit Hunden und Katzen hatten ohne Probleme darin Platz. Laut Putz dürfe man nicht vergessen, dass man die Sachen lose ganz anders in die Tonne drücken kann, als das beim Gelben Sack der Fall ist. Allen, die weiterhin skeptisch sind, rät er, erst einmal abzuwarten und es auszuprobieren. „Es würde mich echt überraschen, wenn wir die ersten wären, bei denen diese Tonnengröße bei vierwöchiger Leerung nicht ausreicht. Aber wenn sich herausstellt, dass die Tonne im Einzelfall permanent zu klein ist, dann werden wir eine Lösung finden“, hatte er im September im Gespräch mit der MZ gesagt.
Wer die Gelbe Tonne nicht möchte, kann seinen Verpackungsmüll weiterhin selbst zum Wertstoffhof bringen. Allerdings dürfen ab Januar nur noch sieben statt der bisher 24 Sammelstellen im Kreisgebiet die Verkaufsverpackungen annehmen, nämlich die Wertstoffhöfe in Babenhausen, Bad Wörishofen, Legau, Markt Wald, Mindelheim und Ottobeuren sowie die Umladestation in Breitenbrunn. Weil es dann keine Gelben Säcke mehr geben wird, können die Bürger den Verpackungsmüll entweder lose in Kisten und Schachteln zum Wertstoffhof bringen oder in Säcken. Sind diese durchsichtig, dürfen sie mit in die Presse. Wenn nicht, muss der Müll aus den Säcken in die Presse geschüttet werden. Außerdem werden an den Wertstoffhöfen auch Rollen mit zehn durchsichtigen 240-Liter-Säcken angeboten, die etwa sechs Gelben Säcken entsprechen. Archivfoto: Rebekka Jakob