Was für ein Jahr!
Ach du meine Güte, wie die Zeit doch dahinrast. Kaum hat das Jahr angefangen, feiern wir schon wieder Weihnachten. Ich habe in den vergangenen Wochen auf diversen Weihnachtsfeiern des Öfteren solche Stoßseufzer gehört. Und tatsächlich scheint ja was dran zu sein: Je älter wir werden, desto schneller rast die Zeit dahin.
Um so wichtiger scheint mir, die kostbare Zeit ganz bewusst wahrzunehmen. Wie haben wir sie denn genutzt, unsere wenige Zeit in diesem Jahr 2018? Haben wir genau hingesehen? Haben wir genau genug hingesehen und auch vermeintliche Kleinigkeiten zu schätzen gewusst? Wie war dieses Jahr 2018 denn zu uns selbst? Da wird jeder seine ganz eigene Bilanz aufmachen.
Es waren Ereignisse zu verkraften, die über unser aller Verstand gehen. Wir hatten mit Ursel Rauscher und Herrmann Feike von zwei Arbeitskollegen für immer Abschied zu nehmen. Vielen Familien ist es nicht anders ergangen. Warum der eine früher gehen muss, der andere später – niemand kennt die tiefere Logik dahinter. Dass der Tod zum Leben gehört, ist da wohl nur ein schwacher Trost.
Wir feiern in diesen Tagen das große Familienfest Weihnachten. Da lassen wir es uns gut gehen. Und uns geht es im Vergleich zu den allermeisten Regionen weltweit sehr gut. Die Grundbedürfnisse sind erfüllt. Und nicht wenige müssen sich keinerlei materielle Sorgen machen. Aber all den Menschen, denen in diesem Jahr ein Schicksalsschlag widerfahren ist, ist das nur ein schwacher Trost. An sie denke ich dieser Tage besonders.
Dieses Jahr hat mich aber auch mit vielen neuen Eindrücken und Begegnungen beschenkt. Für jedes Gespräch bin ich sehr dankbar. Allein das Frundsbergfest in Mindelheim war wieder eine Schau. Was hier an Lebensfreude, an Begeisterung, an Stolz auf die eigene Heimat zu spüren war, das miterleben zu dürfen, ist einfach großartig. An diese schönen Momente erinnere ich mich sehr gerne. Persönliche Begegnungen Auf dem ehemaligen Internatsgelände der Maristen in Mindelheim hat die Wohnbaugenossenschaft im September ein Wohnheim für 200 Berufsschüler eingeweiht. 12,5 Millionen Euro sind in das Projekt geflossen. Oberstudiendirektor Hans Renner sprach von einem Leuchtturmprojekt, das seinesgleichen suche. Das Haus besteht aus 102 Zimmern. Wohnbau-Geschäftsführer Florian Schuster sprach von einer sind ohnehin so etwas wie ein Immunsystem für den vielen Unsinn, der durch sogenannte soziale Medien wabert. Dass sich Menschen Sorgen machen und Zukunftsängste plagen, ist verständlich. Es wäre auch naiv zu glauben, es gäbe nicht sportliche Herausforderungen, auf die wir vielleicht noch gar keine abschließenden Antworten haben. Vor den Auswirkungen des Klimawandels, weltweiten Konflikten, den Folgen der ungleichen Verteilung der Lebensgrundlagen oder der Digitalisierung – all das kann einem schon Sorgenfalten auf die Stirn brennen. Und doch: Wir haben allen Grund, mit Zuversicht die Zukunft anzugehen. Mit Angst blockieren wir nur unsere Kreativität.
Was gab es sonst noch in diesem Jahr? Mindelheim hat im Vorgriff aufs Frundsbergfest im Mai schon mal kräftig gefeiert. Dazu gab es auch allen Grund. Die Sanierung der Maximilianstraße ist beendet. Jetzt sind Ideen gefragt, wie sich die Innenstadt stärker beleben lässt.
Aufwärts geht es auch mit der Jugendkultur. Hier hat Markus Putz in diesem Jahr viel bewegt. In der Georgenstraße wird sogar eine Kulturfabrik eröffnet, wo alternative Kunst sich entfalten kann. Auch das ist eine Chance, dass sich Menschen begegnen.
Die Landtagswahl hat zwar das Parteiengefüge in Bayern verschoben. Tatsächlich aber hat sich nicht wirklich viel geändert. Hubert Aiwanger stand ja sofort parat, der CSU zur Seite zu stehen. Für den Mindelheimer Franz Josef Pschierer hatte das enttäuschende Abschneiden der CSU allerdings Folgen. Erst im Frühjahr ins Amt als Wirtschaftsminister berufen, musste er den Posten schon nach rund einem halben Jahr wieder räumen. Er war spürbar gerne Wirtschaftsminister. Aber auch bei ihm dürfte die Freude über dieses Jahr überwiegen.
Es gab aber auch ein paar Konstanten. Die Wirtschaft brummt weiter und in Bad Wörishofen pflegen Stadtrat und Bürgermeister ihren einmal eingeschlagenen Kurs der minimalistischen Zusammenarbeit fortzusetzen. Da kann man sich doch wirklich mitfreuen. Was für ein Jahr! „Campusidee“, wenn dieses Gelände ganz im Sinne der Bildung und der Jugend genutzt werde. Das Architekturbüro Holl & Partner lobte er für die klare Architektursprache innen und außen und die energetisch moderne Umsetzung. Den Schülern hat die Wohnbau auch 80 grüne Fahrräder bereitgestellt. Dieser Service wird gut genutzt und führt zu einer Verkehrsentlastung in dem Bereich.