Das große Fest der Bürger
Im Mai feierte Mindelheim das Ende der Umbauarbeiten
Im Mai gab es richtig was zu feiern in Mindelheim. Nach mehr als zehn Jahren war die Sanierung von Marienplatz und Maximilianstraße mit dem vierten Bauabschnitt abgeschlossen. Tausende von Mindelheimern waren gekommen, um bei einem großen Stadtfest zu feiern.
Flohmarktstände waren aufgebaut, liebenswerter Krempel wurde angeboten. Kinder durften Trampolin springen und Bungee jumpen. Und immer wieder traten Musikgruppen auf und zauberten eine entspannte Atmosphäre in die Stadt. Vor allem der untere Teil der Maximilianstraße wurde zum großen Freiluftbiergarten, wobei direkt am unteren Tor eine Bühne für Musikgruppen aufgebaut war.
6,3 Millionen Euro hat die Stadt insgesamt in den Umbau gesteckt, der mit dem vierten Bauabschnitt am Unteren Tor und vor der Jesuitenkirche heuer zu Ende ging. 2,3 Millionen Euro davon steuerte der Steuerzahler über Städtebaufördermittel bei.
Der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) nannte Mindelheim „ein Paradebeispiel für die gelungene Verwendung der Mittel“. Wohnen und gutes Lebensumfeld gehörten zusammen. Vor geladenen Gästen in der Jesuitenkirche nannte Bürgermeister Stephan Winter die Sanierung sehr gelungen. Das viele Geld sei gut angelegt. „Von dieser Investition werden noch viele Generationen zehren“, zeigte sich Winter überzeugt.
Die Sanierung war von Anfang an mit den Bürgern zusammen angegangen worden. Der Stadtrat hatte „den Mut, den Weg einer Bürgerbeteiligung einzuschlagen“, sagte Winter. Ermuntert worden war der Stadtrat von der Bürgerstiftung „Mindelheim hilft sich selbst“. Die 2005 gegründete Stiftung mit ihrem Vorsitzenden Alfred Brugger hatte sich an der Finanzierung und Auswahl des Büros „Identität und Image“beteiligt, das die Beteiligung der Bürger erst zum Erfolg hat werden lassen. Die Bürgerstiftung hat, wie Winter weiter betonte, den Anstoß für den neuen Stadtviertelbrunnen gegeben, den sie mit 25 000 Euro mit Hilfe von Paten finanzierte. Der Vorsitzende der Stiftung, Brugger, zeigte sich begeistert von der Sanierung. Er hofft, dass der untere Bereich der Maximilianstraße weiter belebt werden kann. Das Erdgeschoss der Sing- und Musikschule könnte für eine Belebung sorgen - etwa eine Bäckerei mit Café.
Für die Architektengemeinschaft Reiser, Holl & Partner und Kern zeigte sich Peter Kern glücklich und stolz über den Erfolg. Der letzte Bauabschnitt sei vor allem deshalb herausfordernd gewesen, weil es in diesem Abschnitt zu ruhig ist. Deshalb sei bei der Gestaltung höchster Qualitätsmaßstab angesetzt worden. Der Mindelmühlbachkanal ist nun erlebbar gemacht worden.