Völlig neu herausgeputzt
Das Schwäbische Krippenmuseum in nie dagewesenem Glanz
Die Kreisstadt Mindelheim beherbergt die zweitälteste Krippensammlung Bayerns und Baden-Württembergs. 1903 war die Sammlung bereits zusammengestellt worden. Nur die Objekte des Bayerischen Nationalmuseums in München sind etwas älter. 1989 erhielt die Mindelheimer Sammlung als Schwäbisches Krippenmuseum ihr eigenes Museum im Colleg.
Seit Oktober strahlt das Museum in neuem Glanz. Für 700 000 Euro ist das Museum nicht nur generalsaniert worden. Es ist quasi völlig neu erfunden worden. Neben der Stadt finanzierte auch der Landkreis mit. Gelder kamen auch über Spenden und Stiftungen. Der renommierte Museumsexperte Peter Schreiner hat die Grundideen geliefert. Nicht mehr einzelne Stücke werden gezeigt, sondern Zusammenhänge deutlich gemacht.
Vor 400 Jahren im Jahr 1618 kamen die Jesuiten nach Mindelheim. Sie brachten nicht nur Bildung und Schulen in die Stadt. Ihnen hat Mindelheim auch die lange Krippentradition zu verdanken, die ursprünglich aus Italien stammt. All diese Bezüge lassen sich in dem Museum finden. Alle Räume sind neu gestaltet worden. Der schlauchartige Gang ist durch vorgelagerte Portale in seiner Wirkung eingebremst worden. Zwar sind einige der wertvollen Krippen auch im neuen Museum wieder zu sehen. Aber sie werden völlig neu präsentiert. Auch zwei Schätze werden neu präsentiert: Das Millionen-Baby von Michel Erhard aus Ulm, das rund eine Million Euro wert ist und höchstgesichert hinter Panzerglas und Alarmanlage gezeigt wird. Und das älteste Christkind der Welt aus der Zeit um 1300. Damit ist diese Figur, die aus Leutkirch stammt, ihrer Zeit um 200 Jahre voraus. Mit dem Museum ist ein Herzenswunsch von Kulturamtsleiter Christian Schedler und Museumsleiterin Friederike Haber wahr geworden.