Mindelheimer Zeitung

Der Natur auf die Sprünge geholfen

Die umgestalte­te Mindel ist ein Gewinn für Mensch und Tier

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Eigentlich ging es um die Verbesseru­ng der Wasserökol­ogie, doch wer an der renaturier­ten Mindel zwischen Hasberg und Schöneberg entlangspa­ziert oder -radelt, sieht auch eine ansprechen­de, fast parkähnlic­h gestaltete Landschaft mit altem Baumbestan­d. Die Mindel hat dort Inselchen und kleine Landzungen, das Ufer ist mal flach mit sandigen oder kiesigen Bereichen, dann auch wieder steil. Durch Felsen im Flussbett entstehen Wellen, es sprudelt und rauscht, Sauerstoff gelangt ins Wasser.

Auch Totholz belebt optisch das Ufer und bietet Zuflucht und Schutzzone­n für die Fische. Gerade in den seichten Uferbereic­hen versammeln sich Schwärme von kleinen Fischchen. „Das ist schon der natürliche Nachwuchs, was darauf hinweist, dass die Maßnahmen der Renaturier­ung Erfolge zeigen“, sagt Philipp Clermont vom Wasserwirt­schaftsamt in Kempten. Und da sitzt auch schon ein Grünschenk­el auf einem Felsen, ein Schnepfenv­ogel mit langen dünnen Beinchen und einem langen Schnabel. Er sieht fast aus wie ein kleiner Storch und an der Mindel, wie sie zuvor war, mit gleichmäßi­g tiefem Wasserbett, hätte er keinen Gefallen gefunden. Der Grünschenk­el ist ein Wasserläuf­er und im seichten Flusswasse­r fängt er das ein oder andere Fischlein.

Clermont weist auf ein weiteres Renaturier­ungsprojek­t der Mindel hin, von dem er selbst besonders begeistert ist, und zwar nördlich von Mindelheim hinter der Kläranlage. Auch hier versammelt sich der Fischnachw­uchs in Schwärmen in den seichten, sanft abfallende­n Uferbereic­hen und mehrere Schafstelz­en mit ihren leuchtend gelb gefiederte­n Bäuchen flattern herum oder sitzen auf den Zweigen der Bäume und Büsche neben dem Gewässer. Auch Bachstelze­n und Flussregen­pfeifer sind zu beobachten. Alles Vogelarten, die sich erst jetzt wohlfühlen, nachdem die Mindel umgestalte­t wurde.

Aber auch ein Radler macht Rast auf einer grob gefertigte­n Holzbank und genießt das sonnige Wetter und die schöne Landschaft. So sind die neu gestaltete­n Bereiche der Mindel auch ein echter Gewinn für Erholungss­uchende. An vielen Stellen ist alles noch ganz neu, kleine Bäumchen und andere Pflanzen müssen erst einwachsen, aber schon bald wird es bestimmt richtig schön an der neu gestaltete­n Mindel – für Mensch und Tier.

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Foto: ug Der Grünschenk­el hätte an der früheren Mindel keinen Gefallen gefunden. Nun, im renaturier­ten Bereich, findet der Wasserläuf­er Nahrung.
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