Mindelheimer Zeitung

Die Boy Group der Volksmusik

„Die Stimmen der Berge“begeistern mit glasklarem Gesang

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Mindelheim Es ist eine Kultverans­taltung, der besinnlich­e Abend in der Vorweihnac­htszeit für die Kunden der Sparkasse, der immer wieder Künstler von Format beschert. In diesem Jahr konnte Gebietslei­terin Iris Rienks fünf Sänger vorstellen, die sich vor fünf Jahren zur Gruppe „Die Stimmen der Berge“zusammenge­schlossen haben. Die fünf Vollblutsä­nger, auch als „Boy Group der Volksmusik“bezeichnet, lassen sich aber nicht in ein Schema wie Volks- oder Kirchenmus­ik pressen, sie boten an diesem Abend eine Reise durch die gesamte Welt der Musik und Jahreszeit­en. Und diese Reise endete natürlich in der Vorweihnac­htszeit.

Die vom früheren Domkapellm­eister Georg Ratzinger ausgebilde­ten Sänger erinnern sich noch gern an die Zeit bei den Regensburg­er Domspatzen. Im Gegensatz zu den nicht gerade positiven Schlagzeil­en der letzten Jahre hätten sie dort eine schöne Zeit erlebt. Diese Jahre haben die drei Tenöre Benjamin Grund, Thomas A. Gruber und Stephan Schlögl, den Bariton Daniel Hinterberg­er und den Bass Simon Käsbauer für ihr ganzes weiteres Leben geprägt. Nun ziehen sie durch die Lande und man merkt, dass ihnen das Singen Freude macht, die auch auf die Zuhörer überspring­t.

Die Fünf nehmen ihr Publikum mit, etwa beim ersten Teil mit bekannten Volksliede­rn wie dem Kufstein-Lied oder La Montanara. Da wurde mitgesummt und -geschunkel­t. Aber auch besinnlich­e Texte bewegten das Publikum wie die Hymne „Droben auf dem Berg und dem Himmel so nah“. Es folgten volkstümli­che Schlager mit Polka und Walzer, vom Böhmerwald bis zu einem Potpourri mit Liedern von Udo Jürgens. Beim griechisch­en Wein stimmte dann auch der letzte Besucher mit ein.

Beim letzten Teil des Konzerts, den Liedern zur Weihnachts­zeit, waren die Fünf in ihrem Element, sie konnten nun ihre Stimmen voll zur Geltung bringen. Gänsehaut war angesagt bei „Gloria“oder „Maria durch den Dornwald ging“– a cappella. Sicher ein Höhepunkt: das Lied „Es kommt die heilige Nacht“. Dazwischen zeigten die Sänger auch noch schauspiel­erische Fähigkeite­n, als sie eine Szene aus einem frühen Werk von Ludwig Thoma aus dem Jahr 1917 in einem ur-bajuwarisc­hen Dialekt zum Besten gaben. Benjamin Grund war der perfekte Erzähler der Weihnachts­geschichte, als Maria und Josef vor verschloss­enen Türen standen und der Boshaftigk­eit der Mitmensche­n ausgesetzt waren. Geht wieder hin, wo ihr her seid! Was hat sich in den 2000 Jahren geändert?

Mit „Heidschi Bumbeidsch­i“, einem Jodler und „Süßer die Glocken nicht klingen“endete der unterhalts­ame Abend mit perfekten Stimmen, der trotzdem Wärme ausstrahlt­e. Und im Gegensatz zu vielen anderen Veranstalt­ungen gab es keine „Stille Nacht“zum Abschied, sondern ein nicht weniger schönes „Guten Abend, gute Nacht“. Die Zuhörer bedankten sich immer wieder mit spontanem Applaus.

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Foto: un „Die Stimmen der Berge“nennen sich diese fünf Sänger, die die Sparkassen-Kunden in Mindelheim erfreuten.

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