Gewerbegebiet erweitert – aber nur ein bisschen
Stadtrat geht einen weiten Weg, um einem Unternehmen zu helfen
Bad Wörishofen Was tun, wenn der eigene Betrieb so gut läuft, dass er aus allen Nähten platzt – man aber nicht erweitern kann? Der Stadtrat von Bad Wörishofen hat so ein Problem nun gelöst – und kurzerhand ein Gewerbegebiet erweitert – allerdings nur ein kleines. Außerdem hat der Rat dem Vorhaben zugestimmt, wonach der Betriebsinhaber ein Grundstück der Stadt im Tausch gegen eigene Grundstücke haben kann.
Der Stadtrat hat zudem einstimmig beschlossen, den Flächennutzungsplan im Bereich „Gewerbegebiet, westlich der Türkheimer Straße“zu ändern. Es geht um 0, 64 Hektar. Ebenfalls beschlossen wurde die Aufstellung des nötigen Bebauungsplans. Auf diese Weise wird es möglich sein, dass der Betrieb am Standort Bad Wörishofen erweitern kann.
Es handele sich um eine Wirtschaftsprüfungsund Steuerkanzlei, sagte Bernhard Oberstaller vom Bauamt. Der Inhaber benötige für die Erweiterung ein 2000 Quadratmeter großes Grundstück, das derzeit noch der Stadt gehört. Dieses wird er nun aller Wahrscheinlichkeit nach erhalten, im Tausch gegen andere, in der Sitzung nicht näher bezeichnete Flächen. Allerdings müssen zu der Bauleitplanung noch die sogenannten Träger öffentlicher Belange gehört werden, also Behörden, Verbände, Versorger oder auch Nachbarn, die von der Maßnahme betroffen sein könnten. Mit dem Bebauungsplan hat der Stadtrat die Voraussetzungen geschaffen, damit dort Bürogebäude und Parkplätze entstehen können. Wichtig war dem Rat auch, dass es keine Durchfahrtsmöglichkeit von der viel befahrenen Türkheimer Straße in die KarlBenz-Straße gibt. Die Türkheimer Straße zweigt gleich nach dem Abbiegen von der Bad Wörishofer Umgehungsstraße nach links in Richtung Stadtkern ab. Über die Türkheimer Straße werden auch die Sportanlagen mit Stadion und Eishalle angefahren. Hier eine Zufahrtsmöglichkeit zu schaffen, hielten manche für zu gefährlich angesichts des Verkehrsaufkommens. Über die nötigen ökologischen Ausgleichsflächen für das Vorhaben wurde noch nicht gesprochen. Dies werde im Laufe des Verfahrens abgestimmt und planerisch festgelegt, hieß es.