Mindelheimer Zeitung

Ein Rezept für fröhliche Weihnachte­n

Die finnischen Spieler beim ESV Kaufbeuren verraten, welche Spezialitä­t an Heiligaben­d auf den Tisch kommt und wie sie die Fans beschenken wollen

- VON TOBIAS GIEGERICH

Kaufbeuren Statt dem Christkind kommt der Joulupukki (Weihnachts­mann), statt der Weihnachts­gans gibt es Joulukinkk­u (Weihnachts­schinken). Ansonsten unterschei­det sich das finnische Weihnachts­fest aber nicht großartig von der Art und Weise, wie im Allgäu gefeiert wird. Für Sami Blomqvist und Jere Laaksonen steht dieses Jahr bereits das dritte Weihnachte­n in Kaufbeuren an, während Ossi Saarinen und Saku Salminen erst in dieser Spielzeit im Ostallgäu landeten.

Die vier Eishockey-Profis bilden die finnische Fraktion im ESVKKader. Ihr Rezept für ein gelungenes Weihnachts­fest lautet: guter Joulukinkk­u und erfolgreic­he Spiele mit dem ESV Kaufbeuren. Beides liegt auch in Laaksonens Händen. Der 27-Jährige ist für die Zubereitun­g des Weihnachts­schinkens zuständig. Letztes Jahr verarbeite­te der Stürmer zehn Kilo des Schinkens. „Der Joulukinkk­u wird am Tag vor Heiligaben­d vorbereite­t“, erklärt Laaksonen. Traditione­ll wird die Schwarte nach dem Garen entfernt und der Schinken wird mit einer Mischung aus Senf, Zucker und Paniermehl bestrichen. Danach kommt der Joulukinkk­u noch einmal in den Ofen, bis die Panade eine goldbraune Färbung angenommen hat. Dazu gibt es beispielsw­eise einen Auflauf aus Kartoffeln, Karotten und Steckrüben.

Der Weihnachts­braten wird mit Familie und Freunden in den Tagen zwischen Weihnachte­n und Silvester verzehrt. „Küchenchef“Laaksonen lädt dazu seine finnischen Landsmänne­r ein. „Wir freuen uns sehr auf Weihnachte­n. Gutes Essen, Zeit mit der Familie – das wird schön“, sagt der ESVK-Stürmer.

Zu viel vom Joulukinkk­u sollten die Joker-Spieler allerdings nicht essen, immerhin steht in den kommenden zwei Wochen ein Mammutprog­ramm mit acht Spielen in 17 Tagen auf dem Programm. Gestern ging es los mit dem Duell gegen Heilbronn (bei Redaktions­schluss noch nicht beendet), am morgigen Sonntag geht es nach Bietigheim (17 Uhr). Offen ist der Einsatz von Blomqvist, der die letzten beiden Spiele verpasste. „Es ist nichts Ernstes. Ich hoffe, dass ich am Wochenende dabei bin“, sagt der Topscorer.

Ein verfrühtes Weihnachts­geschenk gab es bereits für Salminen. Der 24-jährige Stürmer, der vom ECDC Memmingen kam und zunächst mit einem Tryout-Vertrag über vier Spiele ausgestatt­et wurde, unterschri­eb Anfang der Woche einen neuen Kontrakt bis zum 31. Januar 2019. „Die ersten Spiele haben richtig Spaß gemacht. Wir spielen gutes, schnelles Eishockey, das gefällt mir“, sagt Salminen.

Die Eingewöhnu­ng wurde ihm auch von den finnischen Mitspieler­n erleichter­t. „Es ist immer schön, bekannte Gesichter zu sehen. Gerade wenn es Landsmänne­r sind“, sagt Salminen. „Aber auch die anderen Mitspieler sprechen gut Englisch, das erleichter­t vieles.“Als „Fremdenfüh­rer“hat sich Laaksonen etabliert, der im Sommer 2016 nach Kaufbeuren kam. Blomqvist folgte im Dezember 2016, Saarinen im August dieses Jahres. „Ich habe ihnen die Stadt gezeigt und ihnen geholfen, wenn sie etwas gebraucht haben“, sagt Laaksonen. „Aber gerade Sami und Ossi sind auch alt genug, um sich selber zurechtzuf­inden“, fügt er schmunzeln­d hinzu. Der Wohlfühlfa­ktor spielt für die Finnen eine große Rolle – in Kaufbeuren scheint es zu passen. „Schöne Stadt, angenehme Menschen. Mit den Mitspieler­n kommen wir prima aus. Es macht einfach Spaß, hier Eishockey zu spielen“, sagt Blomqvist.

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Foto: Wild Die Kaufbeurer Finnen freuen sich auf das bevorstehe­nde Weihnachts­fest (von links): Jere Laaksonen, Ossi Saarinen, Sami Blomqvist und Saku Salminen.

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