Der Geist von Weihnachten
Was für eine schöne Idee: Als die Mitglieder der Schülermitverantwortung am Maristenkolleg davon hören, dass der verstorbene Klaus Berchthold jedes Jahr Bedürftige zu einem Weihnachtsessen ins Hotel Alte Post eingeladen hat, beschließen sie, in seine Fußstapfen zu treten. Im Mittelpunkt ihrer Aktion steht aber nicht Mildtätigkeit, denn dann hätten sie die Lebensmittel genausogut und mit deutlich weniger Aufwand der Tafel spenden können. (Die die Schüler ohnehin bereits bei ihrer alljährlichen Päckchenaktion bedacht haben.)
Ihnen geht es darum, der Armut in ihrem Umfeld ein Gesicht zu geben, die Menschen kennenzulernen, um eine Begegnung auf Augenhöhe – und damit um etwas, was viele Bedürftige oft mehr vermissen als materiellen Wohlstand, nämlich Wertschätzung. Insofern ist Mindelheims Zweitem Bürgermeister Hans-Georg Wawra nur zuzustimmen: Die Schüler haben den Geist von Weihnachten erkannt. Dass es eben nicht darum geht, möglichst viele, möglichst große Geschenke auszutauschen, sondern darum, sich Zeit zu nehmen für den anderen, ihm zuzuhören und echtes Interesse zu zeigen. So entstehen Begegnungen, die für beide Seiten eine Bereicherung sein können.
In diesem Sinne wünschen wir auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein frohes Weihnachtsfest und viel Zeit für die Menschen, die Sie mögen.