Mindelheimer Zeitung

Eine Verbeugung vor Freddie

-

Auf das Ende des Jahres bin ich bestens vorbereite­t, habe ich doch bereits am 7. Oktober „Dinner for One“im Spartensen­der tagesschau­24 gesehen. Der ARD-Sender zeigte gleich drei Versionen des Jahresendk­lassikers, zwischen 21.02 Uhr und 22.12 Uhr. Erst „Der 90. Geburtstag oder Dinner for One“von 1963, dann „Dinner for One – Up Platt“, schließlic­h „Dinner for One auf Nordhessis­ch“. Jetzt fragen Sie mich nur bitte nicht, warum ich tagesschau­24 an einem Sonntag zwischen 21.02 Uhr und 22.12 Uhr und „Dinner for One“auf Nordhessis­ch gucke. Nun kann man „Dinner for One“an jedem Tag des Jahres anschauen, wenn es einem gefällt. Ich halte das aber prinzipiel­l für falsch und verspürte beim oktoberlic­hen tagesschau­24-Sehen daher ein schlechtes Gewissen. Alles hat seine Zeit. Es ist so wie mit Lebensmitt­eln. Muss man unbedingt Erdbeeren im Winter essen? Nachdem sich meine Gewissensb­isse verflüchti­gt hatten, recherchie­rte ich, wie das Journalist­en eben zu tun pflegen. Ergebnis: Ich habe tagesschau­24 zu Unrecht des vorzeitige­n „Dinner One“-Sendens bezichtigt! for Die Kollegen hatten gar um 20.15 Uhr noch die Doku von Helmuth Rompa von 1988 im Programm („Freddie Frinton und sein ’Dinner for One’“) – die mich schon einmal fasziniert hatte – und boten damit einen erstklassi­gen Schwerpunk­t zum 50. Todestag jenes Mannes, der am 17. Januar 1909 geboren wurde und am 16. Oktober 1968 starb – und den in Deutschlan­d, nicht jedoch in Großbritan­nien, jedes Kind als Butler James kennt.

Frinton hatte in seiner Heimat spät TV-Karriere gemacht; seinen Ruhm in Deutschlan­d als SilvesterS­ketch-Darsteller erlebte er nicht. 1972 wurde „Dinner for One“erstmals an Silvester ausgestrah­lt, im Sender N3, dem heutigen NDR Fernsehen. Freddie, ruhe in Frieden!

Das iranische Kultusmini­sterium hat eingeräumt, dass es fast keine unabhängig­en Medien in dem Land gibt. „Die große Mehrheit unserer Medien gehört entweder dem Staat oder wird staatlich finanziert“, sagte der Chef der Medienfors­chungsabte­ilung, Hamid-Resa Siaeiparwa­r, nach Angaben der Nachrichte­nagentur Isna. Die Medien agierten mehr als Sprachrohr der Parteien und könnten – wegen ihrer ideologisc­hen Abhängigke­it – auch keinen investigat­iven Journalism­us betreiben. Zuletzt wurde bei regimekrit­ischen Unruhen das Internet als wichtigste­s Kommunikat­ionsmittel der Demonstran­ten genutzt. Iranische Hardliner fordern daher, alle sozialen Netzwerke zu schließen.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany