Langsam wird es ernst
Die Garde der Zusamfunken steckt mitten in den Vorbereitungen für ihre Auftritte. Selina Jung ist zum ersten Mal dabei und erzählt vom harten Training
Fasching ist nicht nur vom 11. November bis Faschingsdienstag, sondern das ganze Jahr hindurch. Die Mindelheimer Zeitung hat bis vor Kurzem Isabell Rauch bei ihrer Entwicklung als Gardetänzerin der Zusamfunken porträtiert. Da sie aufgrund beruflicher Veränderungen umgezogen ist und nicht mehr bei der Garde mittanzt, begleitet die MZ nun die 18-jährige Selina Jung, die ebenfalls dieses Jahr bei den Zusamfunken angefangen hat. sie oft „am Limit“trainiert habe, hat die 18-Jährige nicht aufgegeben: „Ich habe wirklich alleine zuhause vor dem Spiegel geübt und mir gedacht: ,Da beißt du dich jetzt durch.’“
Dass Selina, wie sie selbst sagt, „für den Marsch gekämpft hat“, hat sich ausgezahlt: Mittlerweile sitzt alles und: „Man wird definitiv immer fitter.“Fit genug, um ein Element zu beherrschen, das jedes Gardemädchen im Schlaf können muss: den Spagat. Auch hier hat sich Selina von anfänglichen Schwierigkeiten nicht entmutigen lassen: „Ich habe mir vorgenommen, dass der Spagat bis zum Trainingslager sitzen muss.“Neben dem Gardetraining, das zweimal die Woche stattfindet, war die gesamte Gruppe im Oktober ein Wochenende im Trainingslager.
Bis die Zusamfunken ihr Können unter Beweis stellen müssen, dauert es nicht mehr lang: Am 11. Januar wird Selina das erste Mal offiziell im schwarz-gelben Kleid tanzen. „Ich bin schon aufgeregt – bei den Teenies war ich nicht so angespannt.“Die größte Herausforderung bei einem solchen Auftritt: „Die Kondition“, sagt Selina entschieden. Wer Showtanz und Gardemarsch durchhalten will, muss fit sein.
Bevor es aber so weit ist, wird noch einmal ausführlich geprobt – auch für den „eigenen“Hofball der Zusamfunken. „Wir haben eine große Generalprobe, bei der auch der Elferrat, die Teenies und alle anderen Beteiligten dabei sind.“Wie Selina dann die beiden Auftritte tatsächlich erlebt – davon berichtet die MZ in Teil Vier der Faschingsserie. „Der Zufall wollte es, dass im Unterallgäu derzeit mehr über die (weiblichen) Flüchtlingsopfer als über die, mehrheitlich ebenfalls weiblichen, Flüchtlingshelfer geredet wird. Klar, haben die hiesigen Flüchtlingshelfer Einiges geleistet, vor allem, wenn es humanitär oder christlich motiviert war und ein längerfristiges Engagement im Sozialbereich auslöste. Frau Mang beschreibt sehr eindrucksvoll die Probleme der Helfer bzw. mit „sehr übereifrigen Helfern“. Diese Helfer wollen wohl den inzwischen umgangssprachlichen Begriff „Gutmensch“toppen und „Bestmensch“genannt werden!?
Ja, die Flüchtlingskrise hat fast jeden Unterallgäuer politisiert und das Unterallgäu gespalten. Auch drei Jahre danach hat jeder seine feste Meinung und hält in dem Punkt nicht viel vom Andersdenkenden. Neben dem sozialen Engagement auf der einen Seite, möchte ich auch hervorheben, dass es auch auf der anderen Seite positive Entwicklungen gab. So ist der Begriff Heimat wieder in aller Munde und ist auch ein gemäßigter Patriotismus im heutigen Deutschland salonfähig geworden – und das ist gut so!“