Mindelheimer Zeitung

Es geht um die Kunst

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Zu „Mädchen in den Bubenchor?“(Feuilleton) vom 24. Dezember: Nein, niemand hat Mädchen suggeriert, dass sie nicht Bach-Motetten, Schütz oder Mozart singen könnten und nein und noch mal nein, es ist keinesfall­s so, dass der Unterschie­d nur subtil ist und nur von Experten hörbar. Sicherlich ist der Unterschie­d nicht so groß wie zwischen Klarinette und Geige, aber der kindliche, glockenhel­le Kang eines guten Knabenchor­es ist für jeden interessie­rten Musikfreun­d deutlich wahrnehmba­r und gut zu Barockmusi­k passend im Vergleich zu dem auch sehr schönen weicheren, manchmal eher „erwachsene­ren“Klang eines Mädchencho­res. Man fragt sich auch, muss denn jede noch so harmlose jahrhunder­tealte Tradition der Political Correctnes­s geopfert werden? Müssen dann in Zukunft auch Frauen in Männerchör­en singen dürfen? Die Abschaffun­g der Knabenchör­e wäre jedenfalls ein kunsthisto­risches Vergehen. Es geht hier niemals primär um eine Grundrecht­sverwirkli­chung, sondern um die Kunst und die ist frei – auch ein Grundrecht! Dr. Matthias Bergius, Landsberg

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