Das denkt Vogelforscher Peter Berthold über ...
Windkraft „In Maßen und an geeigneten Plätzen bin ich dafür. Ich bin absoluter Atomkraftgegner, da kann ich nicht gegen Windkraft und womöglich gegen Solarenergie sein und gleichzeitig eine Tiefkühltruhe haben. Ich habe die allererste Doktorarbeit in Europa betreut über Einflüsse von Windkraftanlagen auf Vögel. Das war damals verträglich. Aber inzwischen gibt es Auswüchse, zum Beispiel in Brandenburg, wo über 2000 Anlagen stehen, da geht die Rotmilanpopulation jedes Jahr fünf Prozent runter.“ Spatz „Der Spatz braucht einen Ort, an dem er 365 Tage im Jahr an Futter kommt. Das war früher in der Landwirtschaft geboten, als noch jeder Hof ein paar Tauben, Hühner und Pferde hatte. Da haben die Spatzen sich die Körner aus den Pferdeäpfeln gepickt. Wenn Sie heute in ein Maisoder ein Zuckerrübenanbaugebiet gehen – da gibt es Bauerndörfer mit 30 Höfen ohne Kuh, ohne Schaf oder Huhn. Da gibt es kein Körnchen, nichts – außer dem Mais für kurze Zeit. Wovon soll da ein Spatz leben?“ Wolf „Es wäre höchst erfreulich, wenn der Wolf in Deutschland wieder ansässig würde. Das wäre auch gefahrlos der Fall, weil alle Befürchtungen Hysterie sind. In Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Rumänien – überall gibt es schließlich Wölfe, zum Teil sogar sehr viele. Und trotzdem hören wir von dort keine Schreckensnachrichten. Es gibt nichts Friedlicheres als Wölfe. Was natürlich gemacht werden muss: Die Schäfer und andere Landwirte müssen selbstverständlich entschädigt werden.“