Raus aufs Land!
Trend Warum wir mit der Flucht aus den Metropolen rechnen dürfen
Manche Nachrichten sind wohltuend. So wie jene des bekannten deutschen Trendforschers Matthias Horx, der für
2019 eine Abkehr von der Flucht in die Metropolen erwartet. Endlich!
Vielleicht gehören Sie ja auch zu jenen Menschen, denen etwa der seit Jahren herrschende Berlin-Hype nur noch auf den Wecker geht? Sicher, Berlin ist eine schöne Stadt. Vor allem, wenn man wieder abreist. Weil dann unter anderem die Dichte an Hipstern so wohltuend abnimmt. Endlich keine Überdosis mehr an überlangen und zugleich akkurat getrimmten Vollbärten – verbunden mit Undercutfrisuren, die man früher eher im völkisch gesinnten Milieu verortet hätte. Weniger optisch überaufdringliche Unterarmtätowierungen. Nichts gegen Tätowierungen. Aber Hipster sehen alle irgendwie gleich aus. Obwohl sich doch gerade der Szene-Großstädter als gelungenen alternativen Lebensentwurf zur Masse betrachtet. Und dabei irrsinnige Mieten aufbringt und eine Besitzerschicht nährt, der er doch gern so skeptisch gegenübersteht.
Die wahre Alternative findet sich auf dem Land – in den Dörfern und Kleinstädten. Dort ist das Leben langsamer, unaufgeregter, billiger und man kann viel mehr bei sich selbst sein. Schon der Urvater aller Aussteiger, Henry David Thoreau (Bild), ist lieber in den Wald als in die Großstadt gezogen. Sollte Horx recht behalten, dann ist bald Schluss mit dem Hipster in der U-Bahn. Der sitzt dann vielleicht eher auf einem Traktor. Oder auf einer alten Holzbank. Und schaut mit Muße und Ruhe in die Ferne.