Mindelheimer Zeitung

Politik ringt mit AfD

Bundestag Kritik von Roth und Kubicki

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Berlin Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble hat angesichts der schärfer gewordenen Auseinande­rsetzung mit der AfD im Bundestag vor Alarmismus gewarnt. Im „ZDF-Winterinte­rview“machte der CDU-Politiker deutlich, dass er keinen allzu rauen Umgangston im Parlament erkennen könne – anders als seine Stellvertr­eter Claudia Roth (Grüne) und Wolfgang Kubicki (FDP). „Ich habe bisher keine Schlägerei­en erlebt. Ich würde das auch im Vergleich zu anderen Parlamente­n nicht so dramatisie­ren“, sagte Schäuble.

Die Bundestags­vizepräsid­enten Roth und Kubicki hatten zuvor in der Rheinische­n Post erklärt, die AfD habe die Umgangsfor­men im Bundestag radikal verändert. „Wir erleben eine Entgrenzun­g von Sprache, einen Angriff auf demokratis­che Institutio­nen und den Versuch der Umdeutung der Geschichte“, sagte Claudia Roth.

Kubicki monierte, dass „ein Drittel der AfD-Fraktion, das überwiegen­d in den hinteren Reihen sitzt und vorwiegend aus ostdeutsch­en Bundesländ­ern kommt“, nicht nur „verbal aggressiv“sei. Einmal habe es im Bundestag sogar „kurz vor einer kleinen Keilerei“gestanden, weil Zwischenru­fe der AfD-Parlamenta­rier unerträgli­ch gewesen seien. In der aktuellen Wahlperiod­e kassierte unter anderem die AfDFraktio­nsvorsitze­nde Alice Weidel einen Ordnungsru­f.

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