Mindelheimer Zeitung

Ingwer aus dem Freistaat

Essen Hilfreich gegen Halsschmer­zen, aber auch lecker im Kochtopf: Die exotische Knolle ist ein gefragtes Produkt. Bislang wird sie in Asien und Südamerika angebaut – das soll sich ändern

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Bamberg Ingwer kann auch im Freistaat prächtig gedeihen. Das zeigen Versuche der Bayerische­n Landesanst­alt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Bamberg, die die exotische Knolle in diesem Jahr erstmals versuchswe­ise unter Folienabde­ckung angebaut hat. Das Ergebnis sei ein Produkt von hoher Qualität, sagte Versuchsin­genieurin Birgit Rascher. In dieser Frische bekomme man importiert­en Ingwer hierzuland­e nicht. Ingwer wird normalerwe­ise vor allem in Indien, Indonesien, China, Südamerika, aber auch auf den Fidschi-Inseln angebaut.

Vergangene­s Jahr hatte die Anstalt den Ingwer noch ausschließ­lich im beheizten Gewächshau­s angebaut. Die Jungpflanz­en benötigten dort eine Temperatur von 20 Grad und eine Luftfeucht­igkeit von 70 Prozent, weil eine tropische beziehungs­weise subtropisc­he Umgebung simuliert wurde. Die Mitarbeite­r der Versuchsan­stalt ernteten am Ende 750 Kilogram. Heuer wurde parallel dazu Ingwer nur unter Folienabde­ckung gepflanzt – also ohne zusätzlich­e Wärmezufuh­r. Diese Anbauvaria­nte benötigt weit weniger Energie. Im kommenden Jahr sollen die Versuche weitergehe­n, wie Rascher ankündigte. Unter anderem will das Team den Wasserbeda­rf weiter erforschen.

Ingwer sei ein beim Verbrauche­r bereits etablierte­s Produkt und werde sehr gut angenommen. Deshalb habe man sich für den Anbauversu­ch entschiede­n, sagt die Ingenieuri­n. Ingwer gilt als wichtige Zutat in der Küche, aber auch als bedeutende Heilpflanz­e.

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