Autofahrer brauchen weiter Geduld
Verkehr Die Straße zwischen Unggenried und Gernstall soll zwar bald wieder befahrbar sein, doch schon im Frühjahr ist mit erneuten Sperrungen zu rechnen
Unggenried So mancher Autofahrer, der aus Richtung Stetten über Unggenried und Gernstall ins Mindelheimer Gewerbegebiet fahren will, ärgert sich. Denn schon seit fast einem Jahr ist die Straße zwischen Unggenried und Gernstall gesperrt, sodass nur der Umweg über den Mindelberg oder die Anfahrt über die Autobahn bleibt. Grund für die Sperre sind die Bauarbeiten im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen München und Zürich. Sie haben im vergangenen Jahr wie berichtet die Bahnstrecke zwischen Geltendorf und Memmingen lahmgelegt und auch die Straße, die durch das Stettener Viadukt führt, war wegen dessen Erneuerung gesperrt. Doch während hier längst wieder Züge beziehungsweise Autos rollen, steht in Unggenried immer noch das Sperrschild.
Ursprünglich sollte die Strecke ab November wieder befahrbar sein. Doch wie die Stadt Mindelheim auf Nachfrage mitteilt, haben sich die Bauarbeiten verzögert. Dafür gebe es mehrere Gründe: Weil sich erst während der Arbeiten gezeigt habe, dass der Boden nicht ausreichend tragfähig sei, habe dieser ausgetauscht werden müssen. Anschließend hätten die Arbeiten der Bohrfirma „noch einige Zeit in Anspruch genommen“. Damit rückten die weiteren Arbeiten in den November, wo der Frost für weitere Verzögerungen sorgte.
Verantwortlich für die Bauarbeiten ist die Deutsche Bahn. Sie hat die Brücke, die 1877 erbaut und 1992 erneuert wurde, um 85 Zentimeter angehoben, um so Platz zu schaffen für die Oberleitungen. Folglich mussten auch die Fahrbah- nen, die zur Brücke führen, und auch eine Feldzufahrt an die neue Höhe angepasst werden.
Im Laufe dieser Woche soll die Brücke dann wieder befahrbar sein. Sobald es die Temperaturen zulassen, wird die Brücke jedoch erneut gesperrt, um Restarbeiten zu erledigen. So müssen beispielsweise Abschrägungen eingebracht und Bau- werksspalten vergossen werden. Auch die Bücke über die Mindel in Richtung Gernstall kann laut Stadt erst Ende März oder Anfang April in den ursprünglichen Zustand versetzt werden. Sie war verstärkt worden, um den Baumaschinen standzuhalten. Im Frühjahr soll der Fahrbahnbelag wieder hergestellt werden. Sobald es die Witterung er- laubt, soll außerdem der Humus auf den Flächen wieder eingebaut und übriges Material abtransportiert werden. Die Steinhaufen bleiben als Unterschlupf für Eidechsen bestehen. „Es ist also im Frühjahr mit erneuten Sperrungen zu rechnen“, so die Stadt. „Da dies von der Witterung abhängt, ist der Zeitpunkt nicht absehbar.“