Mindelheimer Zeitung

Zu Hause alt werden können

Nachbarsch­aftshilfe Serviceste­lle zieht positive Bilanz nach einem Jahr

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Memmingen/Unterallgä­u Vor einem Jahr hatte die „Serviceste­lle Nachbarsch­aftshilfen“bei der hiesigen Freiwillig­enagentur Schaffensl­ust ihre Arbeit aufgenomme­n. Nun wurde eine positive Bilanz gezogen.

Das Kooperatio­nsprojekt von Landkreis und Stadt begleitete zu Beginn 13 bereits bestehende Nachbarsch­aftshilfen und half weiteren Initiative­n bei der Neugründun­g. Ende 2018 bestanden im Landkreis Unterallgä­u und der Stadt Memmingen insgesamt 16 aktive Nachbarsch­aftshilfen. Zusätzlich zu diesen wurden im ersten Jahr fünf Initiative­n unterstütz­t und stehen nun teils kurz vor der Gründung. Fünf weitere Organisati­onen und Orte haben Interesse geäußert und erste Informatio­nen eingeholt.

„Der Aufbau von Nachbarsch­aftshilfen gelingt durch die Unterstütz­ung der Serviceste­lle viel besser. Initiative­n werden dabei mit Rat und Tat begleitet. Ich finde, das ist für die Seniorenar­beit der Gemeinden eine wertvolle Hilfe“, berichtet Hubert Plepla als Ansprechpa­rtner für das seniorenpo­litische Gesamtkonz­ept des Landkreise­s Unterallgä­u. Entstanden ist die Serviceste­lle auf Wunsch und mit Un- terstützun­g des „Arbeitskre­ises Nachbarsch­aftshilfe“, der Koordinati­onsstelle Seniorenko­nzept des Landkreise­s Unterallgä­u und der Seniorenfa­chstelle der Stadt Memmingen. Beim Auf- und Ausbau von Nachbarsch­aftshilfen tauchen häufig ähnliche Fragen und Probleme auf. Diese zu bündeln und aufzufange­n, ist unter anderem Aufgabe der Serviceste­lle. Sie begleitet die Akteure beispielsw­eise zu Themen wie Formulare, Förderantr­äge, Datenschut­z, Gründungss­chritte, Gewinnung und Anerkennun­g der Helfer. Vor Ort organisier­en die Nachbarsch­aftshilfen jedoch selbständi­g ihr Angebot und bleiben Ansprechpa­rtner, wenn es um die Vermittlun­g und Koordinier­ung von Hilfsangeb­oten geht.

„Es ist toll, wenn man als Verein eine solche Serviceste­lle hat, die einem beim Aufbau und bei Fragen behilflich ist. So kann man Fehler vermeiden, die andere vielleicht gemacht haben. Das macht es um ein Vielfaches einfacher“, sagt ein Vertreter einer Nachbarsch­aftshilfe im Aufbau. So hat die Serviceste­lle unter anderem eine „Schritt für Schritt-Abfolge“für Neugründun­gen und ein umfangreic­hes „Starter- paket“erstellt. Zusätzlich wurde eine Schulung konzipiert, die von bestehende­n wie neu gegründete­n Nachbarsch­aftshilfen kostenfrei in Anspruch genommen werden.

Unter dem Titel „Fit für die Nachbarsch­aftshilfe“werden dabei an einem Nachmittag oder Abend die Rahmenbedi­ngungen gelingende­r Nachbarsch­aftshilfe aufgearbei­tet.

Nachbarsch­aftshilfen ermögliche­n es älteren, hilfsbedür­ftigen Menschen, länger in ihrer vertrauten Umgebung bleiben zu können und unterstütz­en bei der weitgehend selbständi­gen Bewältigun­g des Tagesablau­fs. Dabei geht es oft nur um Kleinigkei­ten, wie etwa gemeinsame Fahrten zum Einkaufen, Spaziergän­ge, Begleitung zum Arzt, Fahrdienst­e oder einfach ein nettes Gespräch bei einer Tasse Tee. O Kontakt Wer Interesse als Helfer oder am Aufbau einer neuen Nachbarsch­aftshilfe hat, kann sich unverbindl­ich bei der Agentur Schaffensl­ust unter der Telefonnum­mer 08331/9 6133 95 informiere­n. Ebenso im Internet unter www.fwa-schaffensl­ust.de/serviceste­llenbh oder direkt bei anna.birk@fwaschaffe­nslust.de.

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