Kraft und Segen für werdende Eltern
Kirche Bei der Segnungsfeier in der Pfarrkirche Irsingen stärken sich junge Eltern vor der Geburt eines Kindes. Lieder, Lesungen und Gebete sorgen für eine entspannte Atmosphäre
Irsingen Es hat schon den ganzen Tag geschneit und die Straßen sind rutschig, als sich die Mitglieder des Wegzeichen-Chores aus Türkheim in der Pfarrkirche St. Margareta in Irsingen einfinden.
Sie haben zusammen mit dem Arbeitskreis „Leben braucht Segen“eine Segnungsfeier vorbereitet, für Mütter und Väter, die ein Kind erwarten.
Vorne im Altarraum der Kirche stehen Stühle im Halbkreis. Der Chor, unterstützt von Keyboard, Gitarre und Klarinette, hat bekannte und auch weniger bekannte, neue Lieder für die Andacht ausgewählt, die Kaplan Thomas Ruf aus Türkheim halten wird. Alle können die Texte mitlesen.
Bei Helga Gerum vom Pfarrbüro in Irsingen liefen die Fäden für die Vorbereitung zusammen. Ihr zur Seite stehen Irmgard Schorer aus Türkheim, Daniela Thalmeier aus Ettringen und Roswitha HupferMüller aus Irsingen. Helga Gerum verschickt Einladungen und legt Flyer aus, bei Hebammen und in Arztpraxen. Sie erzählt, wie die Tradition der Segnungsgottesdiens- te entstanden ist, die anfangs „Muttersegen“hießen. Seit dem Jahr 2000 hat sich Dr. Wolfgang Winkler, Pfarrer i. R. aus Bad Wörishofen, darum gekümmert. „Irsingen gefiel ihm“, sagt Helga Gerum. Bis 2009 war er für die zwei bis drei Segnungsandachten im Jahr zustän- dig. Da es mit der ursprünglich geplanten Anmeldung der Teilnehmer nicht wirklich klappte, sei es nie vorhersehbar, wie viele Leute dann tatsächlich teilnähmen, außerdem wären oft noch Geschwisterkinder und Großeltern dabei.
„Und sie kommen durchaus auch von weiter her zu uns!“Auf die Motivation der werdenden Eltern für die Teilnahme an der Segnungsfeier angesprochen, sagt Helga Gerum: „Es geht um den Glauben. Die Segnungsfeier soll während der Schwangerschaft Kraft geben. Auch für das ungeborene Kind ist der Segen wichtig.“
Lieder, Lesungen und Gebete während der Andacht machen das deutlich. Jede werdende Mutter und jeder werdende Vater wird einzeln gesegnet und erhält eine Kerze. „Das Kerzenlicht gibt Kraft. Es gibt Paare, die ihre Kerze sogar mit in den Kreißsaal genommen haben.“
Wenn das Pfarrbüro dann von der Geburt des Kindes erfährt, erhalten die Eltern ein Paar Babyschühchen oder Söckchen als Geschenk, handgestrickt von der über 90-jährigen Elisabeth Bertele aus Irsingen. Auch die liebevollen Applikationen auf den Kerzen kommen aus Irsingen, sind gestaltet von Josefine Messarosch.
An diesem Sonntag ist es ein fast intimer Kreis, der in der Pfarrkirche zusammen gekommen ist. Die nächste Segnungsfeier für werdende Mütter und Väter wird es in Irsingen dann im Sommer geben.