Die Unparteiische
„Man trifft viele Gleichgesinnte“
Julia Winkler, 26 Jahre, Teilnehmerin und Mitwirkende der #unteilbarDemonstration in Berlin
„In einer Partei ist in meinem Bekanntenkreis kaum mehr jemand aktiv. Ich auch nicht: Mich überzeugt keine Partei so richtig. Einfluss nehmen will ich trotzdem. Wir engagieren uns deshalb punktuell: für Themen, für Initiativen. Bei #unteilbar geht es darum, ganz unterschiedliche politische Belange sichtbar zu machen: Pflegenotstand, Wohnungsnot, Sexismus, Rassismus. Und diese Dinge dürfen auch nicht gegeneinander ausgespielt werden. Nur weil ich für einen stärkeren Sozialstaat bin, muss das ja nicht heißen, dass ich weniger geflüchtete Menschen aufnehmen will. Bei #unteilbar wollen wir uns gegenseitig ermutigen und wir wollen nach außen zeigen, dass wir viele sind. Denn statt über Probleme zu diskutieren, hat man nur noch über Proteste aus der rechten Szene gesprochen. Irgendwie machte sich so etwas wie Hoffnungslosigkeit breit: Wo sind denn die ganzen anderen, wo sind diejenigen, die genauso denken wie ich? Ereignisse wie die in Chemnitz haben mir und auch vielen meiner Freunde richtig Angst gemacht. Es gab so viele kritische Entwicklungen, die uns dazu gebracht haben, auf die Straße zu gehen. Das gab uns die Kraft, die Lethargie zu durchbrechen. Eine Demo alleine kann keine Probleme beseitigen. Es ist ein Schritt von vielen – und vor allem ist es eine Ermutigung. Man trifft Gleichgesinnte, erregt Aufmerksamkeit.“