Sogar Frundsberg kommt nach Markt Wald
Marktfest Nach „Rangulf, der Drachentöter“und „Attila“hat sich die „Humpa Bumpa Revolution“für das historische Marktfest wieder eine besondere Oper einfallen lassen
Die Oper soll an den Festwochenenden täglich zweimal zu sehen sein
Markt Wald Was mag das nur für ein Ding sein, das da im Schuppen von André Schubert in Markt Wald steht? Es ist ein Wagen, so viel ist klar – und auch, wozu er eingesetzt werden soll: Beim historischen Marktfest der Gemeinde, das wie berichtet an den Wochenenden vom 28. bis zum 30. Juni und vom 5. bis zum 7. Juli stattfindet, wird er wesentlicher Bestandteil des Auftritts von „Humpa Bumpa Revolution“sein. Bereits zum dritten Mal bringen die Musiker dann eine Oper auf die Bühne. Wobei: „Oper ist ein bisschen übertrieben“, räumt André Schubert, Musiker bei „Humpa Bumpa Revolution“und außerdem Leiter der Markt Walder Klangwerkstatt, ein. „Es singt ja niemand. Das ist eher eine musikalische Klamaukgeschichte mit wahrem Hintergrund.“
Und was für eine: Georg von Frundsberg höchstselbst wird darin eine Rolle spielen. „Ob rühmlich oder unrühmlich ist noch offen“, sagt André Schubert mit einem breiten Grinsen. Ebenfalls mit von der Partie sein wird der womöglich größte Sohn der Staudengemeinde, der Astronom Christoph Scheiner. Daneben verspricht André Schubert, der wie in den Vorjahren als Erzähler fungieren wird, eine Liebesgeschichte und auch die Kampfszenen sollen nicht zu kurz kommen. Mehr wird aber noch nicht verraten – und auch nicht, was der Wagen in einigen Wochen darstellen soll.
Ein Wikingerschiff wie zuletzt vor fünf Jahren ist es jedenfalls mit Sicherheit nicht. Damals hatte „Humpa Bumpa Revolution“Wikinger in See – Pardon, die Schmutter – stechen lassen. In Steinekirch hatten die ungehobelten Nordmänner, deren Weg auch noch die Tita- nic kreuzte, dann nichts Besseres zu tun, als die dortige Glocke zu stehlen. Und wieder fünf Jahre zuvor war es Attila, der Hunnenkönig, der bei seinem Beutezug durch Europa auch einen Abstecher nach Markt Wald machte.
Man darf also gespannt sein, was sich André Schubert, Franz Huber und Stefan Klaus diesmal haben einfallen lassen. Sie liefern das grobe Konstrukt der Geschichte, die übrigen Musiker die Details. Und so kommt es dann auch, dass bei den vergangenen beiden Opern keine Vorstellung war wie die andere, weil im Laufe des Festes immer wieder Aktuelles eingearbeitet wurde. „Wir machen’s der Gaudi wegen“, sagt André Schubert.
Zusammen mit seinem Sohn David hat er als „Holzwurm“seit den Weihnachtsferien schon eine Menge Arbeit in den Wagen gesteckt, Max Kögel hat das Untergestell geschweißt und in den nächsten Wochen hilft jeder so mit, wie er eben kann. Die Musiker sind mit großer Begeisterung dabei – auch wenn sie neben den Stücken für die Oper gerade auch noch das neue Jahresprogramm der „Humpa Bumpa Revolution“proben. „Es soll ein schönes Fest werden und wir wollen was dazugeben“, erklärt André Schubert die Motivation der Musiker.
Sie wollen ihre Oper an den beiden Festwochenenden täglich zweimal aufführen – und zwar kostenlos. Auch wer dann durch das eigens gebaute Stadttor tritt, um beim Bauernund Handwerkermarkt zu stöbern oder beim Lagerleben mittelalterliche Stimmung zu erleben, braucht keinen Eintritt zu bezahlen. So war es schließlich schon immer, seit die Markt Walder seit 1993 alle fünf Jahre an die Markterhebung im Jahr 1593 erinnern und dazu das Rad der Zeit – gerne auch mit einem Augenzwinkern – um mehr als 400 Jahre zurückdrehen.