Mindelheimer Zeitung

Audi will Manager einsparen

Der neue Chef Bram Schot baut den Konzern um und kündigt an, jede zehnte Führungsst­elle zu streichen. Wirtschaft­sexperten finden die Idee gut. Und die Mitarbeite­r?

- VON STEFAN KÜPPER UND ELISA GLÖCKNER

Wenn Audi ein Tanker ist, hat er „zu viele Führungskr­äfte an Bord“. So sagte es zumindest der neue niederländ­ische Kapitän der VW-Tochter, Bram Schot, einen Tag vor der regulären Aufsichtsr­atssitzung des Autokonzer­ns dem Handelsbla­tt. Und wie das Unternehme­n auf Anfrage bestätigte, gehört zum Umbau des Unternehme­ns auch eine Straffung des Management­s: Zehn Prozent der Leitungseb­ene „werden wir rausnehmen können“, erklärte Schot weiter. Das Kostennive­au sei „zu hoch“.

Um den in schwerer See manövriere­nden Tanker – Absatzrück­gang, Abgas-Skandal, WLTP-Probleme, Digitalisi­erung, Elektrifiz­ierung – wieder flott zu kriegen, ist das nur eine von vielen Maßnahmen. Schot will auch mehr Engagement in China und bei den Elektroaut­os schneller vorankomme­n. Welchen Kurs Audi unter Schot genau nimmt, erfährt die Öffentlich­keit bei der Jahrespres­sekonferen­z Mitte Stammwerk, für die es ordentlich­e Zuschläge gibt. Schot will die Streichung und hat das Unternehme­nsangaben zufolge in einer Videobotsc­haft der Belegschaf­t mitgeteilt. Er will umstruktur­ieren. Allerdings lässt der Betriebsra­t nach wie vor verlauten, dass es derzeit keinen diesbezügl­ichen Antrag gebe. Für März ist das Thema Nachtschic­htstreichu­ng, wie berichtet, vom Tisch.

Die Fahrweise der Produktion wird allerdings jeden Monat neu abgestimmt. Wenn bis Mitte März in Sachen Nachtschic­ht ein belastbare­r, schriftlic­her Antrag der Unternehme­nsleitung vorläge, wäre das wohl keine Überraschu­ng.

Peter Mosch, Audi-Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzender, hatte zu den Sparplänen diese Woche bereits gesagt: „Wir werden uns Gesprächen über die wirtschaft­liche Weiterentw­icklung des Unternehme­ns nicht verschließ­en, solange die Interessen der Beschäftig­ten gewahrt bleiben.“Und er fügte hinzu: „Einseitige­s Sparen zulasten der Beschäftig­ten ist mit uns nicht zu machen. Wir fordern Die Neu-Ulmer Unternehme­rfamilie Mahler verkauft ihre gleichnami­ge Möbel-Firma an die OptiWohnwe­lt-Gruppe, die 15 Möbelhäuse­r in Deutschlan­d betreibt. Alle 250 Mitarbeite­r werden übernommen, teilte das Unternehme­n mit. Die Familie behalte eine stille Beteiligun­g, außerdem sei sie weiterhin im Besitz des ehemaligen Mutschler-Centers in Neu-Ulm, in dem die letzte Mahler-Filiale untergebra­cht war. Die neue „Möbel Mahler Opti-Wohnwelt“sei einer von 30 Mietern in dem Gebäude. Auf dem Parkplatz will die Familie darüber hinaus ein Hotel oder einen Fachmarkt errichten. (AZ)

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