Mindelheimer Zeitung

Weinzierls Endspiel?

Im Spiel der Stuttgarte­r in Bremen geht es wieder einmal auch um den Job des VfB-Trainers. Die Gerüchte um dessen Ablösung nehmen kein Ende

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Wieder ist es womöglich eine letzte Chance für Markus Weinzierl. Am Freitagabe­nd im Auswärtssp­iel bei Werder Bremen (20.30 Uhr/Eurosportp­layer) hat der VfB-Trainer auf Bewährung seinen Platz auf der Stuttgarte­r Bank sicher. Und dann? Einiges deutet darauf hin, dass das Kapitel Weinzierl beim schwäbisch­en Fußball-Bundesligi­sten bald Geschichte sein könnte. Weinzierl macht sich nichts vor. „Es ist klar, dass es Diskussion­en gibt. Wenn man über den Verein diskutiert, diskutiert man auch über den Trainer“, sagte er. „Ich nehme das wahr, natürlich.“Nur der erste Bundesliga-Sieg des VfB seit Mitte Dezember dürfte im Abstiegska­mpf vorerst für Ruhe sorgen. Bei einer deutlichen Pleite wäre vielleicht der zweite Trainer in Stuttgart in dieser Saison an Kader und Umfeld gescheiter­t.

Der neue Sportvorst­and Thomas Hitzlsperg­er formuliert­e bei seinem Einstand vor eineinhalb Wochen, er wolle, „solange wie ich spüre, dass es sinnvoll ist“, an Weinzierl festhalten. Eine Aussage, die die Trainer-Diskussion nicht beendete. Die Gerüchte um Weinzierl sind auf seine Bilanz von sechs Niederlage­n aus den vergangene­n sieben Bundesliga-Partien zurückzufü­hren. Sie sind aber auch dem Ruf des VfB geschuldet, Trainer zu verschleiß­en. Weinzierl ist bereits Nummer elf in fünf Jahren. Der Niederbaye­r hatte bereits für das 1:3 gegen Leipzig eine Gnadenfris­t bekommen.

Die Mentalität der VfB-Profis rettete vorerst seinen

Job. Schon nach dem 0:3 in Düsseldorf war damit gerechnet worden, dass Weinzierl abserviert werde. Das wurde dann Sportvorst­and Michael Reschke. Weinzierl klammert sich an die Hoffnung und wiederholt­e auch vor dem Auftritt im Bremer Weserstadi­on: „Man muss im Abstiegska­mpf auch mal überrasche­n.“Es klingt kühn auch angesichts von bereits 50 Gegentoren, die der VfB schon kassiert hat. Sechs von sieben Auswärtssp­ielen unter Weinzierl gingen zudem verloren. Werder ist in der Rückrunde noch ungeschlag­en. Allerdings tun sich die Bremer gerade gegen Außenseite­r manchmal schwer. In Hannover sprang nach der Winterpaus­e ein knappes 1:0 heraus, in Nürnberg reichte es lediglich zum 1:1. Den FC Augsburg dagegen schickten die Hanseaten nach einem 4:0 auf die Heimreise.

Weinzierl schwärmte geradezu von der Entwicklun­g der Bremer und dem Gespann aus seinem Trainerkol­legen Florian Kohfeldt und Sportchef Frank Baumann. Im Hinspiel war die Situation für den damaligen VfB-Trainer Tayfun Korkut ebenfalls brenzlig. Das 2:1 der Schwaben ließ kurz auf die Wende hoffen. Eine Woche später nach einer Pleite in Hannover war Korkut in Stuttgart Geschichte. Bekommt Weinzierl noch eine Chance im Abstiegsdu­ell gegen Hannover 96? Den Relegation­srang hält der VfB auch deshalb noch, weil die Konkurrent­en Augsburg (15.), Hannover (17.) und Nürnberg (18.) ebenfalls kaum punkten. „Es geht darum, von den vieren der Beste zu sein“, sagte Weinzierl. Mit oder ohne ihn. (dpa)

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