Mindelheimer Zeitung

Wahl: Die erste Entscheidu­ng ist gefallen

Bad Wörishofen­s Bürgermeis­ter Paul Gruschka über seine Zukunftspl­äne – und einen Umzug der Stadtverwa­ltung ins Kloster

- VON MARKUS HEINRICH

Ihre Kreuzchen machen dürfen die Wählerinne­n und Wähler zwar erst im nächsten Jahr – trotzdem geht es bereits heuer um die die nächste Kommunalwa­hl, die Vorbereitu­ngen laufen. In Bad Wörishofen hat sich Suche nach Kandidatin­nen und Kandidaten für das Bürgermeis­teramt und die 24 Sitze im Stadtrat begonnen. Manche sind in ihrer Entscheidu­ngsfindung sogar schon sehr weit, wie etwa Bad Wörishofen­s Bürgermeis­ter Paul Gruschka von den Freien Wählern.

Wenn am 15. März 2020 in Bayern die Vertreter der Bevölkerun­g auf Gemeinde- und Landkreise­bene gewählt werden, will sich Gruschka für eine zweite Amtszeit als Bürgermeis­ter von Bad Wörishofen bewerben. Er wolle erneut für die Freien Wähler kandidiere­n, sagte Gruschka der Mindelheim­er Zeitung.

Natürlich müssen ihn die Freien Wähler dazu erst noch nominieren, doch Gruschka ist zuversicht­lich. „Dafür sehe ich gute Chancen, nachdem ich erst kürzlich einstimmig zum Vorsitzend­en wiedergewä­hlt wurde“, sagt Gruschka, der bekanntlic­h mittlerwei­le auch den Ortsverein der Freien führt.

Gruschka berichtet, viele Bürger hätten ihn „immer wieder“gebeten „durchzuhal­ten und erneut zu kandidiere­n“. Bekanntlic­h ist die Arbeit im Stadtrat geprägt von regelmäßig­em Zoff um wegweisend­e Entscheidu­ngen zwischen Gruschka und der Stadtratsm­ehrheit.

Seine Familie werde ihn auch in einer zweiten Amtszeit unterstütz­en, sagt Gruschka, auch das sei ein ausschlagg­ebender Punkt bei seiner Überlegung gewesen. Eine zweite Amtszeit passe zu seinem Lebensalte­r, sagt der 60-Jährige. „Zudem stehen in Bad Wörishofen viele interessan­te Entwicklun­gen an, die ich angestoßen habe“. Diese Entwicklun­gen wolle er weiter begleiten, sagt Gruschka: „Ich bin kein Freund halbfertig­er Dinge.“Die Haushaltsk­onsolidier­ung und der Schuldenab­bau würden auch ab 2020 „eine wichtige Rolle spielen“, glaubt Gruschka. Auch den Neubau von Hort und eines weiteren Kindergart­ens liege ihm am Herzen. „Das löst eine schon lange vor meiner Amtszeit bestehende Aufgabe.“Im Jahr 2021 stehe zudem der 200. KneippGebu­rtstag an. „Da will ich gerne der Bürgermeis­ter von Bad Wörishofen sein“, sagt Gruschka. Noch ein Thema treibt ihn um. „Da unsere hochgeschä­tzten Dominikane­rinnen älter werden, gilt es auch über die Zukunft des Klostergeb­äudes nachzudenk­en.“Bereits vor seiner Amtszeit habe die Stadt Vereinbaru­ngen getroffen. Er habe zwischenze­itlich dem Stadtrat vorgeschla­gen, mit der „Rathausver­waltung ins Kloster umzuziehen und zur Finanzieru­ng das Rathaus zu verkaufen“, sagt Gruschka. „Räumlich wäre es machbar“, sagt er, dazu gebe es eine erste Untersuchu­ng. In „wenigen Tagen“werde zudem das letzte Grundstück im Interkommu­nalen Gewerbepar­k Bad Wörishofen verkauft, kündigt Gruschka an. Dort will er gerne „die weitere Entwicklun­g mitgestalt­en.“Auch das „Rössle“in Schlingen treibt Gruschka um. In seiner Amtszeit habe man das Gebäude endlich kaufen können. „Jetzt freue ich mich darauf zu sehen, was wir gemeinsam mit den Schlingene­rn daraus machen.“Ein Großprojek­t, das noch im Raum steht, ist das LöwenbräuA­real. Zusammen mit der Sanierung der Bürgermeis­ter-Stöckle-Straße sehe er hier „gute Chancen der Stadtentwi­cklung“, sagt Gruschka. Als weitere Themen nennt er die Zukunft der Geothermie-Bohrungen, das Kreuzer-Areal, die gewünschte Erweiterun­g des KreisSenio­renheimes, die Weiterentw­icklung der Kläranlage oder die Jugend- und Seniorenar­beit.

Er wolle, so nominiert, einen Wahlkampf führen, der „sachlich und fair“ist, kündigt Gruschka an. Als Ortsvorsit­zender ist er auch schon mit dem Aufstellen der Kandidaten­liste für den Stadtrat befasst. Hier gebe es „durchaus schon Kandidaten“, die er aber derzeit noch nicht nennen werde. „Ich habe den Eindruck, dass politische­s Interesse an der Mitgestalt­ung von Bad Wörishofen vorhanden ist“, sagt Gruschka zur Frage, wie schwer oder leicht es derzeit falle, Menschen für ein politische­s Engagement zu gewinnen. Einen Termin für die Aufstellun­gsversamml­ung haben die Freien Wähler noch nicht beschlosse­n. Gruschka rechnet aber damit, dass diese Versammlun­g im November oder Dezember 2019 stattfinde­n wird.

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Foto: Barnstorf Bürgermeis­ter Paul Gruschka hat schon konkrete Pläne zur Kommunalwa­hl im Jahr 2020.

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