Nach dem Umzug fliegen die Fäuste
Die Polizei hatte rund um den Faschingsumzug in Kammlach alle Hände voll zu tun
Kammlach Nach dem Faschingsumzug in Kammlach am Wochenende zieht die Polizei eine durchwachsene Bilanz. So sei der Umzug zwar ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, vor, während und nach dem Faschingstreiben hatten die Beamten jedoch trotzdem alle Hände voll zu tun. Bereits an der Einlasskontrolle sind ein 14- und ein 15-Jähriger aufgefallen. Einer der Jugendlichen hatte einen Joint dabei, bei dem anderen stellten die Polizisten ein Tütchen sicher, an dem sich ebenfalls etwas Marihuana fand. Die beiden wurden nach der Vernehmung ihren Eltern übergeben.
Einige andere Narren machten weniger mit Frohsinn als vielmehr mit – meist alkoholbedingter – Aggressivität auf sich aufmerksam. Die Polizisten mussten mehrere kleinere Streitereien, Beleidigungen und auch einige Körperverletzungsdelikte aufnehmen und erteilten zusammen mit dem Sicherheitsdienst etlichen Besuchern Platzverweise.
Eine junge, laut Polizei „deutlich alkoholisierte“Frau hielt sich allerdings nicht daran. Am späteren Abend hatte sie nach einer kleinen Rempelei in einem Lokal zwei anderen Frauen mit der Hand ins Gesicht geschlagen. Und zwar so sehr, dass die Lippe einer der Angegriffenen blutete und die Frau behandelt werden musste. Doch schon kurze Zeit nach dem Vorfall kam die mutmaßliche Täterin trotz eines Platzverweises in das Lokal zurück. Diesmal übergab der Sicherheitsdienst sie der Polizei, die sie beleidigte und gegen die sie sich zur Wehr setzte.
Zuvor war es auf der Hauptstraße bereits zu einer Schlägerei zwischen mehreren jungen Leuten gekommen, die nach Einschätzung der Beamten allesamt betrunken waren. Insgesamt seien mindestens sechs Personen in die Schlägerei verwickelt gewesen. Bei einer weiteren Schlägerei vor einer Gaststätte wurde ein junger Mann mit einem Faustschlag niedergestreckt.
Er musste vom Rettungsdienst behandelt werden. Eine junge Frau wurde am späteren Abend von ihrem Freund geschlagen und zwei Männer gingen zwei 23-Jährige von hinten an und stießen sie um. Als einer der beiden noch am Boden lag, trat ihn einer der Angreifer so, dass der Getretene kurze Zeit bewusstlos war. Er wurde zu weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Die Arbeit der Polizisten, die außerdem als eine Art mobiles Fundbüro für einen Personalausweis, einen Führerschein, drei Geldbeutel und zwei Smartphones fungierten, wurde dabei immer wieder von Feierfreudigen gestört. Laut Polizei versuchten sie immer wieder, sich einzumischen, obwohl sie zum jeweiligen Sachverhalt gar keine Angaben machen konnten. Auch in diesen Fällen seien Platzverweise erteilt worden.
Zu guter Letzt mussten die Beamten zwischendurch auch noch einen Verkehrsunfall aufnehmen, bei dem es jedoch glücklicherweise bei einem Blechschaden blieb: Der Fahrer eines Omnibusses hatte beim Rückwärtsfahren ein Auto übersehen.