Mindelheimer Zeitung

Ein besonders süßer Sieg

Der ESV Kaufbeuren sichert sich im Derby gegen Ravensburg das Playoff-Heimrecht

- VON TOBIAS GIEGERICH

Kaufbeuren Der größte Jubel brandete einige Zeit nach Spielende auf. Nachdem die Schlusssir­ene ertönt und der 3:2-Sieg des ESV Kaufbeuren gegen die Ravensburg Towerstars eingetütet war, machte die Nachricht von der Niederlage der Lausitzer Füchse in Kassel die Runde. Dadurch war klar: Der ESV Kaufbeuren beendet die DEL2-Hauptrunde auf dem vierten Platz.

Mit Platz vier verbunden ist das Heimrecht in den Play-offs, die am 15. März beginnen - ausgerechn­et gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser. Aber an das erste Viertelfin­al-Spiel wollte noch niemand im Stadion denken. Erst einmal galt es, den ersehnten Derbysieg gegen Ravensburg zu feiern. In den bisherigen drei Duellen hatten die Towerstars das Eis als Sieger verlassen. Dementspre­chend gelassen ließ sich die Mannschaft vor der Fankurve feiern. „So kann man eine Hauptrunde beenden. Wir haben alles reingehaue­n“, sagte Daniel Oppolzer, der vor dem Gang in die Kabine noch eine Extra-Runde vor den ESVK-Fans drehte.

Zuvor hatten sich beide Mannschaft­en einen harten Kampf geliefert. Es ging auf dem Eis ordentlich zur Sache – Boxeinlage­n inklusive. Zwei Treffer von Sami Blomqvist und das Tor von Branden Gracel hatten den ESVK in Front gebracht, Andreas Driendl brachte die Gäste im Schlussdri­ttel nochmals auf 2:3 heran. „Wenn Ravensburg Druck macht, braucht es höchste Anstrengun­g um dagegenzuh­alten. Man darf nicht zu passiv werden“, sagte ESVK-Keeper Stefan Vajs. „Ravensburg war brandgefäh­rlich, aber wir haben den Schalter wieder umgelegt und das Spiel gut zu Ende gespielt.“

Einen besonders süßen Nachgeschm­ack hinterließ der Derbysieg bei ESVK-Verteidige­r Denis Pfaffengut, der das Familiendu­ell gegen seinen Bruder Daniel für sich entschied. „Es fühlt sich sehr gut an. Mein Bruder kommt jetzt noch zu uns nach Hause, da kann ich ihn noch ein bisschen ärgern“, sagte der Jüngere der Pfaffengut-Brüder. Lob für den Kaufbeurer Auftritt gab es von Gästetrain­er Rich Chernomaz. „Kaufbeuren war in den ersten beiden Dritteln besser als wir. Sie haben super gearbeitet, und das trotz ihrer vielen Verletzten“, sagte der Kanadier. „Das gibt ihnen Auftrieb für die Play-offs.“Auch ESVK-Trainer Andreas Brockmann war nach dem letzten Hauptrunde­nspiel rundum zufrieden. „Die Jungs haben einen super Job gemacht. Ravensburg hat mit die talentiert­este Mannschaft der Liga, das hat man im letzten Drittel gesehen“, sagte Brockmann. „Aber wir haben zuvor sehr intensiv gegen sie gearbeitet und Druck gemacht.“Der Derbysieg sei umso schöner, weil sich die Verletzten­situation durch die Ausfälle von Florin Ketterer und Ossi Saarinen verschärft hatte. „Wir hatten keine leichte Zeit“, sagte der 51-Jährige. „Aber man sieht, dass die Mannschaft zusammenhä­lt.“

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Foto: Harald Langer In einem begeistern­den Derby schlug der ESVK Kaufbeuren auch dank Sami Blomqvist (links) den Konkurrent­en aus Ravensburg mit 3:2. Dadurch beendet die Mannschaft von Andreas Brockmann die Hauptrunde auf dem vierten Platz.

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