Immer dicht am Geschehen
Thomas Schreiber ist Medienbeauftragter des bayerischen Verbands – und hatte schon einige Promis vor dem Mikro
Memmingen Am Rosenmontag gegen Rosenheim – vielleicht haben der Bayerische Fußballverband (BFV) und der Fernsehsender Sport 1 diese Konstellation als Steilvorlage genutzt, um die Partie zwischen dem FC Memmingen und dem TSV 1860 Rosenheim in der Regionalliga Bayern wegen der Live-Übertragung auf diesen ungewöhnlichen Zeitpunkt zu verlegen.
Bevor der Ball ins Rollen kommt, müssen auch in der vierthöchsten Spielklasse hinter den Kulissen einige Auflagen des BFV erfüllt werden. Mit involviert ist dabei Thomas Schreiber aus Germaringen, der für den BFV als einer von 24 Spiel- und Medienbeauftragten in der Regionalliga Bayern tätig ist. Bereits in der Woche vor dem Spieltag steht ein informeller Austausch über eventuelle Sicherheitsrisiken bis hin zur Wetterprognose auf dem Durchführungsplan. „In der Ausführlichkeit, wie dies beim FC Memmingen betrieben wird, ist das schon vorbildlich“, erklärt der 53-jährige Schreiber. Am Spieltag selbst trifft er sich 75 Minuten vor Spielbeginn mit den Vertretern beider Vereine, sowie dem Schiedsrichtergespann zu einer Sicherheitsbesprechung, die auch protokolliert werden muss. „Wir müssen uns dabei über alle Eventualitäten absprechen, sollte es zu besonderen Vorkommnissen kommen“, sagt Schreiber, der außer ein paar Zwischenfällen mit Pyrotechnik noch keine ernsteren Fälle bei seinen Einsätzen zu verzeichnen hatte. Auch bei der Partie in Memmingen musste er nicht aktiv werden. „Es war eigentlich ein Spiel wie jedes andere“, zieht der Germaringer Bilanz.
Während des Spiels bedient Schreiber den offiziellen Liveticker vom BFV. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff geht es dann direkt an den Spielfeldrand, um die Stimmen der beiden Trainer einzusammeln. „Von Mehmet Scholl bis Christian Wörns oder Marek Mintal standen schon einige ehemalige prominente Bundesligaprofis zum Interview bereit“, berichtet Schreiber. Als einen „Gentleman in der Niederlage“habe er Erik ten Hag kennengelernt, der damals die Bayern-Amateure trainierte und nun bei Ajax Amsterdam an der Linie steht. „Trotz einer unerwarteten Niederlage seiner Mannschaft beim FC Augsburg II analysierte er freundlich das Geschehen und stand sogar für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung“, erzählt Schreiber. Ein weiteres, besonderes Erlebnis.