Neustart zur ISS
Raumfahrt Fünf Monate nach einer Panne sitzen zwei Raumfahrer erneut in einer Sojus
Baikonur Fünf Monate nach ihrem dramatischen Fehlstart sollen zwei Raumfahrer nun die Besatzung der ISS verstärken. Gemeinsam mit ihrer US-Kollegin Christina Koch wurden US-Astronaut Nick Hague und der Russe Alexej Owtschinin am Freitagmorgen deutscher Zeit auf der Raumstation erwartet. Die drei hoben am Donnerstagabend (20.14 Uhr MEZ) vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan mit dem Raumschiff Sojus MS-12 ab. Für den Flug zum Außenposten der Menschheit waren sechs Stunden geplant.
Mitte Oktober war es in Baikonur zu einer folgenschweren Panne gekommen. Owtschinin und Hague konnten unverletzt gerettet werden. Die Trägerrakete hatte sich 119 Sekunden nach dem Start wegen technischer Probleme abgeschaltet und war daraufhin abgestürzt. Das Rettungssystem funktionierte jedoch wie vorgesehen, es transportierte das Raumschiff in sichere Entfernung. Die Kapsel mit den beiden Raumfahrern landete dann am Fallschirm. Als Ursache gab die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos einen Baufehler an.
Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hatte kurz nach der Panne mit Blick auf die beiden geretteten Raumfahrer gesagt: „Die Jungs werden auf alle Fälle fliegen.“Damit dies bereits jetzt möglich ist, wurde der erste Flug eines Astronauten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Herbst verschoben.
Nach der Panne hatte es Anfang Dezember wieder einen bemannten Flug mit drei Raumfahrern zur ISS gegeben. Seitdem arbeiten der Russe Oleg Kononenko, der Kanadier David Saint-Jacques und die USAstronautin Anne McClain auf der ISS. Sie und ihre Kollegin Koch sollen Ende des Monats den ersten ausschließlich mit Frauen besetzten Außeneinsatz absolvieren.
Vor dem nun geplanten Flug hatte es erneut einen Fehler an der Sojus-Rakete gegeben. Die Störung sei aber bereits behoben worden, sagte Owtschinin am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Um welchen Fehler es sich handelte, wurde nicht mitgeteilt. Er sei am Dienstag bei einer Überprüfung entdeckt worden. Voraussichtlich werden die drei Raumfahrer rund sechs Monate im All bleiben.