Kampf gegen den Lärm
Umwelt Alle Anwohner von Hauptverkehrsstraßen sind aufgerufen, sich beim Umweltministerium zu melden. Sie sollten aber rasch handeln
Mindelheim Wer regelmäßig Lärm ertragen muss, dessen Gesundheit nimmt Schaden. Das Risiko, an Depression oder Schizophrenie zu erkranken, erhöht sich. Ab einer Lautstärke von 55 Dezibel stört Lärm den Schlafrhythmus. Bei Dauerbelastung steigt sogar das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.
Vor diesem Hintergrund arbeitet derzeit das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz an einer Lärmaktionsplanung für Hauptverkehrsstraßen außerhalb von Ballungsräumen. Mitmachen können Gemeinden ebenso wie betroffene Bürger. Diese Mitwirkungsphase endet am 28. März 2019.
Auf der Internetseite www.umweltatlas.bayern.de lässt sich die Lärmbelastung durch die A96 und die B16 ablesen. Die Werte für die Randgebiete von Unggenried, Gernstall, Türkheim Bahnhof, Irsingen und Kirchdorf liegen zwischen 55 und 60 dbA. Auch auf der B16 im Bereich Mindelheim werden solche Werte gemessen. Teilweise liegen sie sogar zwischen 60 und 65 dbA.
Mit der Lärmaktionsplanung will das Ministerium nun vorhandene Lärmprobleme analysieren und gegebenenfalls beheben sowie ruhige Gebiete vor einer Zunahme des Lärms schützen.
Unter www.umgebungslaerm.bayern.de können Bürger ihre Erfahrungen mit Lärm melden. Diese Rückmeldungen sollen für die Lärmaktionsplanung ausgewertet werden. Der Fragebogen umfasst 16 Fragen. Da wird zum Beispiel unterschieden zwischen dem Lärm tagsüber und nachts. Auch nach den hauptsächlichen Verursachern wird gefragt. Und die Bürger können auch ihre Meinung äußern, was getan werden sollte, dass sich die Belastung verringert.
So wird konkret nach lärmminderndem Fahrbahnbelag gefragt, nach Lärmschutzwällen, Schallschutzfenstern und anderes. Auch das Engagement der eigenen Gemeinde für mehr Lärmschutz interessiert das Ministerium.
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Öffentlichkeitsbeteiligung Lärmschutz unter www.umgebungslaerm.bayern.de. Endet am 28. März 2019.