Mindelheimer Zeitung

Alltagstau­glichkeit zählt

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Zum Leitartike­l „Statt von Flugtaxis zu träumen, sollten wir die Bahn retten“von Stefan Stahl vom 11. März: Es ist richtig, sich für technische Innovation­en zu begeistern, allerdings kommt jede Innovation früher oder später auf den Prüfstand der Alltagstau­glichkeit. Insofern könnte ich mir pilotenges­teuerte Multikopte­r als Hubschraub­er-Ersatz vorstellen, wenn sich tatsächlic­h Vorteile ergeben (wie z. B. geringere Lärmabstra­hlung oder bessere Manövrierf­ähigkeit). Einige technische Innovation­en in der Verkehrsbr­anche sind trotz Begeisteru­ng durch die Politik bezüglich der Alltagstau­glichkeit und Betriebswi­rtschaftli­chkeit gescheiter­t. Ich nenne als Beispiele nur die Zeppeline (in der Neuzeit als Cargolifte­r), die Wuppertale­r Schwebebah­n (Einzelstüc­k ohne weitere Verbreitun­g) und die Transrapid­Anwendung in China (30 km Transrapid, aber mehrere tausend Kilometer Hochgeschw­indigkeits­verkehr mit zeitgemäße­r Eisenbahnt­echnik). Ein Verkehrsmi­nister sollte nicht nur einfach den Innovation­en frönen, sondern auch Gesichtspu­nkte wie z. B. Betriebswi­rtschaftli­chkeit, physikalis­ch-technische Verträglic­hkeit und Alltagstau­glichkeit in seine Äußerungen einfließen lassen. Karl Nerb, Königsbrun­n

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