Mindelheimer Zeitung

Jugendamt blieb untätig

Schon 2016 Hinweise auf Camper in Lügde

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Hameln Im Fall des massenhaft­en Kindesmiss­brauchs in Lügde hat das Jugendamt Hameln trotz mehrfacher Hinweise auf Pädophilie den 56-jährigen Hauptbesch­uldigten als Pflegevate­r eingesetzt. Hamelns Landrat Tjark Bartels (SPD) räumte am Dienstag ein, dass schon 2016 eine Jobcenter-Mitarbeite­rin, ein Vater sowie eine Kindergart­en-Psychologi­n einen entspreche­nden Verdacht äußerten. Diese Hinweise seien auch in den Akten vermerkt.

Der arbeitslos­e Dauercampe­r soll mit einem Komplizen über Jahre Kinder missbrauch­t haben. Sein Pflegekind setzte er ein, um andere Opfer anzulocken. Anfang 2017 hatte der Mann auf Wunsch der Mutter die Pflegschaf­t für das Mädchen erhalten, das schon länger bei ihm lebte. Laut dem Landrat hatte eine Jugendamts­mitarbeite­rin kurz vor Beschlagna­hmung der Akten durch die Staatsanwa­ltschaft einen Eintrag gelöscht. Die Frau wurde vom Dienst freigestel­lt.

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