Videobeweis für die zweite Liga
Fußball DFB und DFL bilden längst weitere Video-Assistenten aus. Die Klubs haben nun den Start der Technik im Unterhaus beschlossen
Frankfurt am Main Der Videobeweis kommt zur neuen Saison auch in der 2. Fußball-Bundesliga. Die 18 Klubvertreter beschlossen bei ihrer Versammlung am Donnerstag in Frankfurt am Main die Einführung der Technologie. Von 2019/2020 an können strittige Szenen im Unterhaus auf TV-Bildern vom VideoAssistenten in Köln überprüft werden. Bei den 306 Spielen kommt dabei die gleiche Technik wie in der Beletage zur Anwendung. Dort gibt es sie – aber auch viele Diskussionen – seit 2017/2018. In der laufenden Spielzeit konnten nach DFL-Angaben bisher mehr als 60 Fehlentscheidungen durch den Einsatz des Video-Assistenten verhindert werden.
Bereits seit dieser Spielzeit werden die Video-Schiedsrichter für die 2. Liga in der Off-Phase geschult, zudem 70 Personen aus dem Pool der Referees und ihrer Assistenten. Nach Medienberichten belaufen sich die Kosten pro Klub auf rund 200 000 Euro. Unter anderem werden die Stadien per Glasfaser mit dem Video-Assist-Center (VAC) in Köln verbunden, um dort den Zugriff auf das Bildmaterial aus den Stadien zu gewährleisten.
Auf die Neuerung vorbereitet sind bereits die Erstliga-Absteiger 1. FC Köln und Hamburger SV. Um einige Arbeitsplätze erweitert werden muss das VAC, da vor allem samstags die Erst- und ZweitligaSpiele eng aufeinanderfolgen. Die in der dritten Saison bestehende Zusammenarbeit mit dem Technologie-Unternehmen Hawk-Eye Inno- vations wird nach einem Beschluss des DFL-Präsidiums verlängert und gilt auch für die zweite Liga. Die Dachorganisation des Profifußballs verwies auf ein „offenes, transparentes und diskriminierungsfreies Auswahlverfahren.“Fünf verschiedene Anbieter seien unter Live-Bedingungen geprüft worden. Der Vertrag mit Hawk-Eye Innovations laufe nun bis zum 30. Juni 2022.
Andreas Rettig, Geschäftsleiter beim FC St. Pauli, hatte zuvor bemängelt, „dass die Operatoren beim Technikanbieter beschäftigt sind. Hier geht es um das Thema Integrität. Hawk Eye gehört zum Beispiel zu Sony und Sony engagiert sich wiederum im Fußball. Hier wäre mein Vorschlag, dass Verbände eigene Teams aufbauen.“