Es hörte sich so gut an
Zu „Geld fließt nicht in Kita-Qualität“(Seite 1) vom 20. März:
Leider geht der Schuss wieder nach hinten los. Wir Erzieherinnen hofften endlich, dass wir Gehör und Verständnis gefunden haben. Wir fordern schon seit langem kleinere Gruppen, um die Kinder optimal fördern zu können und jedem einzelnen gerecht zu werden. Es hörte sich so gut an, dass endlich Milliardenbeträge (wie von den Regierungsfraktionen von CSU und FW in der Vergangenheit wiederholt ausgesprochen) in die Verbesserung der Kita-Qualität fließen sollten, und ich träumte schon von neuen Gebäuden mit genügend Ausweichräumen, von neuem, pädagogisch wertvollem Spielmaterial und vor allem von genügend Kindergartenplätzen für alle Kinder. Aber nein! Plötzlich entstand die fixe Idee, allen Eltern, egal wie viel sie verdienen, einen nicht unerheblichen Zuschuss für den Kitaplatz zu schenken. Kann doch jemand, der genug verdient, monatlich 100 bis 200 Euro aufbringen, um den Betreuungsplatz zu bezahlen. Wer in Geldnot ist, bekommt, nachdem er einen Kostenübernahmeantrag gestellt hat, einen Zuschuss von seiner Gemeinde für den Kitabeitrag. Wann wachen unsere Politiker endlich auf und sehen, wo die Steuergelder wirklich dringend gebraucht und sinnvoll angelegt sind? Ich freue mich auf den Tag, wenn genügend Raum und Personal bezahlt werden, um endlich die Gruppenstärke von 25 Kindergartenkindern in einer Gruppe auf maximal 18 herabzusetzen. Dann kann man von Qualität sprechen. Hildegard Richter, Memmingen