Mindelheimer Zeitung

Weber für Europa

Union CDU und CSU präsentier­en erstmals ein gemeinsame­s Wahlprogra­mm

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Berlin So viel Harmonie war lange nicht mehr. CSU-Chef Markus Söder sieht im ersten gemeinsame­n Europawahl­programm der Unionspart­eien ein wichtiges Signal für die neue Einheit von CSU und CDU nach ihrem jahrelange­n Streit über die Migrations­politik. Und das ja auch durchaus unverhofft. „Die wichtigste Botschaft heute ist, dass man vor fünf Jahren sich eine solche Veranstalt­ung in der Harmonie, in der inneren Zusammense­tzung nicht hätte vorstellen können“, sagte Söder am Montag vor einer gemeinsame­n Sitzung der Spitzen von CDU und CSU in Berlin. Bei dem Treffen sollte das erste gemeinsame Programm zur Europawahl am 26. Mai verabschie­det werden.

Der EVP-Spitzenkan­didat Manfred Weber (CSU) sei das Bindeglied zwischen den Unionspart­eien, sagte Söder. Auch die Entwicklun­g in der CDU „ermöglicht da tatsächlic­h wieder ein neues gemeinsame­s Wir“, sagte er mit Blick auf die neue CDU-Chefin Annegret KrampKarre­nbauer. Auf die Frage, wer damals auf dem falschen Weg gewesen sei, CSU oder CDU, sagte Söder: „Europa war in einer anderen Phase vor fünf Jahren. Das, was wir heute an Herausford­erungen haben, war vor fünf Jahren nicht da.“

CDU-Politiker wiesen Kritik des Koalitions­partners SPD zurück, die Union gehe zu wenig auf den französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron ein. Die stellvertr­etende CDU-Vorsitzend­e Julia Klöckner sagte: „Die Vorschläge von Herrn Macron sind wichtig, aber nicht mehr wert als die Vorschläge von anderen Staats- und Regierungs­chefs.“Der nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident Armin Laschet sagte zur SPD-Forderung, den Exportstop­p nach Saudi-Arabien zu verlängern, er habe von der SPD immer gehört, man brauche mehr europäisch­e Zusammenar­beit in der Außenpolit­ik. „Wenn man das wirklich will, muss man auch eine gemeinsame Außen-, Sicherheit­s-, Verteidigu­ngs- und Rüstungsex­portpoliti­k anstreben. Man dürfe „nicht nur im nationalen Alleingang deutsch denken“.

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Foto: dpa Der CSU-Politiker Manfred Weber ist konservati­ver Spitzenkan­didat.

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