Nun drohen Epidemien
Afrika Keine deutschen Opfer in Mosambik
Berlin/Beira Die verheerenden Folgen des Tropensturms Idai in Malawi, Simbabwe und vor allem in Mosambik am 15. März scheinen bislang keine deutschen Staatsbürger direkt zu betreffen. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Montag, es gebe bislang keine Notfallmeldungen Deutscher. In Mosambik und Simbabwe seien jeweils rund 200 Staatsbürger in der elektronischen Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes eingetragen, in Malawi etwa 300. Wie viele Deutsche genau in den drei Ländern leben, lasse sich nicht eindeutig sagen, da ein Eintrag in die Listen nicht verpflichtend ist.
In Simbabwe und Malawi waren von den Folgen des Zyklons vor allem ländliche Gegenden betroffen, in denen kaum westliche Ausländer leben. In Mosambik war die Großstadt Beira mit 500 000 Einwohnern betroffen. Es ist jedoch anzunehmen, dass die meisten Deutschen in der Hauptstadt Maputo leben.
In den drei Staaten sind nach UNAngaben rund drei Millionen Menschen direkt von dem Zyklon betroffen. Hunderttausende sollen ihr Zuhause verloren haben und sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Den Behörden zufolge gibt es bereits mehr als 700 Tote. Helfer erwarten, dass die Opferzahl weiter ansteigen wird. Jetzt drohen schwere Epidemien – wie etwa der Ausbruch schwerer Durchfallerkrankungen wie Cholera und Typhus.
Unterdessen kündigte das USMilitär an, den Hilfseinsatz zu unterstützen. Die Amerikaner könnten ihn mit ihren immensen Ressourcen deutlich beschleunigen, hieß es. Bislang beteiligten sich daran neben örtlichen Kräften das indische Militär mit drei Schiffen sowie die südafrikanischen Streitkräfte mit mehreren Hubschraubern.
Helfer machen sich nun Sorgen um tausende von Kindern, die wegen des Sturms ihre Eltern verloren haben oder von ihren Familien getrennt wurden. „Wir müssen jetzt sehr schnell handeln, damit diese Kinder nicht in die Hände von Menschenhändlern fallen oder Opfer von sexueller Gewalt oder Frühverheiratung werden“, teilte Claire Rogers, die Chefin von World Vision Australien, in Beira mit. Babys, die im Krankenhaus in Beira behandelt wurden, starben, als der Strom für ihre Pflege ausging, wie Rogers zudem schilderte.