Mindelheimer Zeitung

Kuka-Mitarbeite­r zahlen die Zeche

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger-allgemeine.de

Dass der Kuka-Höhenflug vorbei ist, lässt sich nicht den Chinesen in die Schuhe schieben. Die Investoren des Haushaltsg­eräteKonze­rns Midea hätten sich das alles auch ganz anders mit ihrem gut 4,5 Milliarden Euro teuren bayerische­n Abenteuer vorgestell­t. Als sie den Augsburger Hightech-Betrieb kauften, war Kuka zumindest nach außen hin am Gipfel angekommen. Die Sonne schien für den Automatisi­erungstech­nik-Spezialist­en ewig zu scheinen. Der frühere Konzernche­f und Sonnyboy Till Reuter inszeniert­e sich wie ein Star.

Wer will so ein Unternehme­n nicht kaufen? Doch das gleißende Sonnenlich­t verschwand immer mehr am Kuka-Himmel. Neben der rückläufig­en Nachfrage aus der Automobil- und Elektronik­branche sind es jedoch auch dicke hausgemach­te Probleme, die nun den Konzern schon wieder Arbeitsplä­tze am Stammsitz in Augsburg abbauen lassen. Manche Projekte liefen einfach nicht gut. Und Kuka war in den vergangene­n drei Jahren nicht so innovativ, wie Reuter das immer wieder beteuert hatte. Die Zeche dafür zahlen nun bis 350 Mitarbeite­r in Augsburg.

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