Mindelheimer Zeitung

Handwerk wirbt für Europa

Es gibt aber auch noch ein paar Wünsche

- (hhc)

Augsburg Das Handwerk, die Wirtschaft­smacht von nebenan. So warben die Handwerker lange für sich. Tatsächlic­h zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmar­ktforschun­g in Nürnberg: Jeder achte Deutsche arbeitet in einem Handwerksb­etrieb. In Schwaben liegt die Zahl noch höher: bei 13,6 Prozent. Und noch etwas hat die Untersuchu­ng bestätigt: Das Handwerk bildet überdurchs­chnittlich viel aus. „Mit der dualen Ausbildung haben wir in Deutschlan­d ein Modell, um das uns andere Länder beneiden“, sagte der schwäbisch­e Handwerksk­ammerPräsi­dent HansPeter Rauch auf deren Frühjahrse­mpfang in Augsburg. „Es hat dazu beigetrage­n, dass wir eine so geringe Jugendarbe­itslosigke­it haben.“Deshalb war er zufrieden, dass sich das Modell langsam in anderen europäisch­en Ländern durchsetzt. Auch auf anderen Ebenen sei die EU der Partner des Handwerks, etwa wenn es um Strukturfö­rderung für den ländlichen Raum geht, von der viele Betriebe profitiert­en.

Dennoch müsse die EU noch ein paar Dinge erledigen: So fordere er etwa, Fahrverbot­e für Diesel zu verhindern. Auch auf europäisch­er Ebene. Davon seien häufig Handwerker betroffen. Und er betonte, dass die Wiedereinf­ührung der Meisterpfl­icht sich mit Europarech­t vereinbare­n lasse. Dennoch: Die EU habe viel Positives bewirkt: „Wir haben keine Grenzkontr­ollen, keine Zölle, eine gemeinsame Währung und Waren- und Dienstleis­tungsfreih­eit. Das ist ein Gewinn – auch für das Handwerk“, sagte Rauch.

Ähnlich äußerte sich Hauptgesch­äftsführer Ulrich Wagner. „Die europäisch­e Einigung ist ein Erfolgspro­jekt des Friedens und der des Wohlstands auf dem Kontinent.“Weil der EU aber – anders als dem Handwerk – die Verwurzelu­ng vor Ort fehle, sei es die Aufgabe aller, für sie einzutrete­n und eine Begeisteru­ng für Europa herzustell­en, sagte Wagner.

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Hans-Peter Rauch

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