Ein haariger PR-Coup aus Österreich
Mag sein, dass andere besser kicken können – in Sachen Trikotwerbung macht den österreichischen Fußballklubs so schnell niemand etwas vor. Jeder noch so kleine freie Fleck auf der Arbeitskleidung taugt im Zweifelsfall dazu, noch an den Getränkemarkt um die Ecke vermietet zu werden. Unvergessen die Zeiten, in denen selbst der Hosenboden Fläche bot für Produktplatzierungen.
Deswegen ist es nur konsequent, dass der neueste PR-Coup ebenfalls aus Österreich stammt. Der Erstligist Wacker Innsbruck hat eine individuelle Trikotwerbung eingeführt: Abwehrchef Matthias Maak läuft als Einziger in seinem Team mit Werbung für Haartransplantationen auf. Das ist insofern stimmig, weil sich der 26-Jährige in der Winterpause selbst das lichte Haupthaar operativ hat nachbessern lassen. „Haare statt Glatze – Ich hab’s getan“ist nun auf seinem Trikot zu lesen. Der Rest der Mannschaft wirbt weiterhin für die örtlichen Wasserkraftwerke.
Maak selbst sagt in einem Werbevideo, dass ein Telefonat mit seiner Großmutter den Ausschlag dazu gegeben habe, sich unter das Messer zu legen. Eines Abends hatte er sie gefragt, ob sie das Spiel seiner Mannschaft gesehen habe. Die Antwort von Oma Maak: „Eh kloar.“Sie habe einfach immer nach „dem Oana mit de Glatzn“Ausschau gehalten. Das sei für den kahlen Enkel „a Schlog ins G’nack“, also ein Schlag ins Genick, gewesen – und ein Anreiz, etwas zu ändern.
Nebenbei ist das natürlich auch eine pfiffige Marketing-Geschichte.
Bleibt zu hoffen, dass Maaks Beispiel viele andere Kicker dazu inspiriert, künftig auch mit ebenso individuellen wie authentischen Sponsoren aufzulaufen. Werder Bremens Max Kruse könnte für eine Poker-Seite werben, Alfred Finnbogason vom FC Augsburg Werbung für die HessingparkClinic machen. Sein an die Grasshopper Zürich ausgeliehener Ex-Mitspieler Caiuby könnte eine Rechtschutzversicherung anpreisen, alternativ vielleicht ein Vergleichsportal für Transatlantikflüge.