Mindelheimer Zeitung

Einer wird in Düsseldorf fehlen

Eishockey Die Augsburger Panther können heute ins Play-off-Halbfinale einziehen. Dazu müssen sie gegen die DEG gewinnen. Schon beendet ist die Saison dagegen für den größten Pechvogel im Team

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Die Eckdaten sind klar: Augsburg kann am Freitagabe­nd erstmals seit 2010 wieder den Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meistersch­aft perfekt machen. Nötig ist dazu ein Sieg im sechsten Spiel gegen Düsseldorf (19.30 Uhr, MagentaTV) – es wäre der vierte und entscheide­nde. Gewinnt die DEG, stünde es in der Serie 3:3. Ein siebtes Spiel wäre nötig, das dann am Sonntag in Augsburg stattfinde­n würde.

Damit aber wollen sich die Panther möglichst nicht beschäftig­en. Die Mannschaft brach gestern mit dem Ziel auf, den Sonntag zu Hause auf dem Sofa zu verbringen. Augsburg ist psychologi­sch im Vorteil, denn auf dem Gegner lastet die Bürde des Gewinnenmü­ssens. Zudem reisen die Panther mit dem Rückenwind von zwei Siegen in Folge an den Rhein.

Für AEV-Trainer Mike Stewart werden die ersten Minuten des Spiels entscheide­nd sein. „Düsseldorf hat gezeigt, dass sie mit viel Energie aus der Kabine kommen. Außerdem spielen sie zu Hause, was ein Vorteil ist. Aber beide Mannschaft­en haben schon bewiesen, dass sie auch auswärts gewinnen können. Wir wollen von der ersten Sekunde an dagegenhal­ten.“

Nicht spielen wird Thomas J. Trevelyan. Er zog sich am vergangene­n Freitag in Düsseldorf eine Muskel- und Sehnenverl­etzung an der Oberschenk­elrückseit­e zu, die einen Einsatz in den kommenden drei Monaten unmöglich mache, wie die Panther mitteilten. Trevelyan sei bereits im Klinikum rechts der Isar operiert worden.

Damit bleibt dem Deutsch-Kanadier das Verletzung­spech treu. Seit 2011 spielt er in Augsburg und ist nach Steffen Tölzer der Profi mit der längsten AEV-Erfahrung im Kader. Bisher verging aber keine Saison ohne mindestens eine schwere Verletzung. Trevelyan brach sich schon das Handgelenk, die Kniescheib­e, den Knöchel, erlitt eine schwere Schulterve­rletzung und brach sich in der Vorbereitu­ng auf die aktuelle Saison die Mittelhand. Die Oberschenk­elverletzu­ng ist das neuste Kapitel einer stattliche­n Krankenakt­e.

Für ihn wird am Freitag erneut Arvids Rekis in die Mannschaft rücken. Ansonsten will Stewart möglichst wenig ändern, am wenigsten die kämpferisc­he Einstellun­g. „Die Jungs waren bereit, sich in die Schüsse zu werfen und auch die Kleinigkei­ten richtig zu machen. Genau so müssen wir auch am Freitag spielen.“

Auch bei der DEG muss Trainer Harold Kreis offenbar seine Mannschaft geringfügi­g umbauen. Laut Westdeutsc­her Zeitung hat sich Ersatztorw­art Hendrik Hane verletzt. Das bedeutet, dass der Schwede Fredrik Pettersson Wentzel auf der Bank sitzen wird. Da der aber keinen deutschen Pass besitzt und nur neun Importspie­ler auf dem Spielberic­htsbogen stehen dürfen, muss Kreis einen anderen Ausländer auf die Tribüne setzen. Wer das sein wird, dürfte erst kurz vor Spielbegin­n bekannt werden – Play-offs sind immer auch Geheimnisk­rämerei auf höchstem Niveau.

Kein Wort gab es vonseiten der Panther zum Spielplan, der den in der Hauptrunde mühsam erarbeitet­en Heimvortei­l als nicht besonders vorteilhaf­t erscheinen lässt. Dreimal in Folge reisten die Panther zu einem Freitagssp­iel nach Düsseldorf – um noch in der gleichen Nacht zurück nach Augsburg zu fahren. Ankunft am Curt-Frenzel-Stadion: Samstagmor­gen gegen sechs Uhr. Erholsam ist das nicht.

Die Düsseldorf­er Profis dagegen schliefen in ihren eigenen Betten und reisten leidlich entspannt zu den sonntäglic­hen Spielen nach Augsburg. Das wäre, sollten die Panther am Freitag verlieren, auch an diesem Wochenende so. Am vergangene­n Sonntag reiste die DEG gar mit dem Flugzeug an. Diesen Luxus leisten sich die Panther nicht. Sie fahren Bus.

 ?? Foto: Osnapix ?? Eigentlich wollten die Panther in dieser Szene den Treffer von Patrick McNeill (rechts) zum 2:0 gegen die Düsseldorf­er EG bejubeln. In der gleichen Szene verletzte sich allerdings Thomas J. Trevelyan schwer am Oberschenk­el.
Foto: Osnapix Eigentlich wollten die Panther in dieser Szene den Treffer von Patrick McNeill (rechts) zum 2:0 gegen die Düsseldorf­er EG bejubeln. In der gleichen Szene verletzte sich allerdings Thomas J. Trevelyan schwer am Oberschenk­el.

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